Archivale des Monats
Dezember 2014: Der Ausbau der Straße ins Martell
Bestand Ziviles Staatsbauamt - Straßenbauten
Nur ein schmaler, holpriger Karrenweg führte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nach Martell, Pläne zum Ausbau zu einer Fahrstraße waren immer wieder verworfen worden. Ein erster für Kraftfahrzeuge befahrbarer Straßenabschnitt von Goldrain nach Gand wurde im Ersten Weltkrieg errichtet, der weiter führende Fahrweg bis Zufritt aber nur behelfmäßig ausgebessert bzw. verbreitert, der Abschnitt bis zur Zufallhütte, wo das österreichische Kommando des Cevedale-Abschnittes Quartier genommen hatte, blieb ein Karrenweg.
Zu Beginn der dreißiger Jahre führte das Staatliche Bauamt (Genio Civile) an der Straße von Gand nach Zufritt verschiedene Maßnahmen zum Ausbau des Streckenabschnittes durch. Dabei entstanden um 1929/30 verschiedene fotografische Aufnahmen, wovon zwei hier als Archivale des Monats vorgestellt werden. In den dreißiger Jahren erlebte Martell - besonders in den Wintermonaten - einen ersten größeren Zustrom von Urlaubsgästen. Im Zuge dieser Aufbruchsstimmung wurde in Zufritt zwischen 1933 und 1935 nach Entwürfen des Mailänder Architekten Gio Ponti (1891-1979) das Hotel „Paradiso del Cevedale" errichtet, das jedoch bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder schließen musste.
In den fünfziger Jahren musste die Straße nochmals erweitert und befestigt werden, um die Zufuhr von Material für den Bau des Zufrittstausees zu ermöglichen. In den folgenden Jahrzehnten wurden die verschiedenen Abschnitte der Straße weiter verbessert und schließlich asphaltiert.
Das Archiv des Staatsbauamtes wurde dem Südtiroler Landesarchiv 2003 übergeben, da das Land Südtirol wenige Jahre zuvor die Zuständigkeiten des Staates im Straßenwesen übernommen hatte.
ep
PT
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