Archivale des Monats
Oktober 2014: Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Schule
Sammlung Schulsachen, Nr. 33
Von Anfang an wirkte sich der Erste Weltkrieg auch auf den Schulbetrieb und die Erziehung der Kinder aus. Bereits kurz nach Ausbruch machte sich ein akuter Lehrermangel bemerkbar, da viele männliche Lehrpersonen zum Kriegsdienst einberufen worden waren.
Das Unterrichtsministerium versuchte, die Lücken mit pensionierten Lehrern und weiblichem Lehrpersonal zu schließen. Es fehlte jedoch nicht nur an Lehrern, auch von den älteren Schülern meldeten sich etliche freiwillig an die Front.
Mit Fortschreiten des Krieges und der sich verschlechternden Versorgungslage mussten viele Kinder dem Unterricht fernbleiben, um bei der Versorgung der Familie, etwa in der Landwirtschaft, beim Anstellen um Lebensmittel oder durch Betteln mitzuhelfen.
Während der Krieg das Leben und Überleben der Kinder real beeinträchtigte, wurde er ihnen im Unterricht auch ideologisch nahegebracht. Die Buben sollten durch vermehrte körperliche Ertüchtigung und Exerzierübungen auf den Kriegsdienst eingestimmt werden, während Mädchen zu Handarbeiten angehalten wurden, um etwa Handschuhe und Mützen für Soldaten herzustellen, die als sogenannte „Liebesgaben" an die Front geschickt wurden.
ep
PT
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