Archivale des Monats

Situationsplan der Eisackmündung, 1886

Bonifizierungskonsortium Passer–Eisackmündung, Nr. 300

Die Stadt Bozen war von ihrer Topographie her seit je nicht nur von der aus dem Sarntal fließenden Talfer bedroht, sondern auch durch den am Brenner entspringenden, aufgrund seines Gefälles auch im Bozner Becken noch sehr schnell strömenden Eisack, der bei Hochwasser große Geröllmassen mit sich schob und immer wieder für Verwüstungen sorgte. Bereits im Mittelalter und der frühen Neuzeit errichteten die Bewohner der Stadt daher entlang der Ufer hölzerne Archen, um die gefährlichen Wassermassen abzuhalten. Einige Kilometer südwestlich von Bozen mündet der etwa 100 Kilometer lange Fluss in die von Nordwesten kommende Etsch, was gerade bei Hochwasser zu erheblichen Problemen führen konnte, da der Eisack durch seine höhere Fließgeschwindigkeit die trägere Etsch vielfach stark zurückstaute und so zu verheerenden Überschwemmungen führte. Ab 1763 hatte man den Zusammenfluss schrittweise nach Süden verschoben, dabei Trennmauern errichtet, um einen Rückstau zu verhindern. Unmittelbar nach dem verheerenden Hochwasser von 1882 wurden die beiden Flüsse durch ein mehrere Kilometer langes sogenanntes Separationswerk getrennt und der Zusammenfluss damit ein weiteres Stück südwärts verschoben – eine dringend notwendige Maßnahme, da der wasserreichere Eisack mit seinem großen Einzugsgebiet die Etsch bis dahin immer wieder über die Ufer hatte treten lassen und große Teile des Etschtales unter Wasser gesetzt hatte. 1956 schließlich wurde das Separationswerk vom Staatsbauamt um ein weiteres Stück nach Süden verschoben, um eine optimale Einmündung des Eisacks zu ermöglichen.

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MP

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