Archive/Archivfragmente von (aufgehobenen) Klöstern, Stiften und Kirchen
Diese Bestandsgruppe umfasst einzelne Teilbestände von unter Joseph II. aufgehobenen Klöstern und Stiften, von erloschenen frommen Stiftungen bzw. Fragmente von aus Privatbesitz übergegangenen kirchlichen Archiven.
Amtsbücher der Deutsch-Ordens-Landkommende Weggenstein
Am Beginn der Geschichte des Deutschen Ordens in der Ballei "An der Etsch und im Gebirge" steht die Übergabe des Hospizes und der Johanneskirche an der Eisackbrücke zu Bozen an Bruder Konrad als Vertreter des Deutschen Ordens. Der in den folgenden Jahrzehnten stetig anwachsende Besitz des Ordens verteilte sich auf fünf Kommenden: Bozen, Lengmoos am Ritten, Sterzing, Schlanders und Trient (1671/73 aufgelöst), wovon Bozen als Landkommende und damit Sitz des Landkomturs (um 1399/1408 fand die Umsiedlung von der Eisack- oder Loretobrücke nach Weggenstein in die Bozner Neustadt statt) einen Vorrang gegenüber den anderen Kommenden der Ballei genoss. Einen jähen Einschnitt in der Ordensgeschichte bedeutete 1809/10 die Auflösung des Ordens und die Verstaatlichung des Vermögens, das 1817 teilweise wieder restituiert wurde.
Als neues Zentrum des Deutschen Ordens nach der Wiedererrichtung der Tiroler Ordensprovinz 1835/36 bildete sich der Priesterkonvent in Lana heraus.
Der vorliegende Bestand umfasst Bücher der Wirtschaftsführung und Rechnungslegung der Ballei "An der Etsch und im Gebirge", d. h. des Balleikapitels, der Landkommende Weggenstein zu Bozen, des ihr angeschlossenen Spitals und des Pfründnerhauses (1718/23 gestiftet), der Burg Reifenstein und des Meierhofes in Siebeneich, sowie der Kommenden Lengmoos, Sterzing und Schlanders. Darüber hinaus ist Verwaltungsschriftgut der Landkommende aus dem 19. Jahrhundert und solches des Gerichts Stein am Ritten, das zwischen 1778-1806 vom Deutschen Orden verwaltet wurde, enthalten.
Z: 1603-1890
U: 12 Lfm.
E: erschlossen
PT
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