Körperschaften, Organisationen, Verbände und Vereine
Archiv der St.-Nikolaus-Stiftung Meran
Die Eröffnung eines Knabenasyls für bedürftige oder „verwahrloste“ Knaben in Meran erfolgte im Dezember des Jahres 1891. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit seinen Auswirkungen auf die Bevölkerung bescherte dem Knabenasyl einen erhöhten Zulauf von Knaben und Lehrlingen: 1918 waren 107 Zöglinge im St.-Nikolaus-Heim untergebracht. Die politischen Umwälzungen des Jahres 1919 mit der Annexion Südtirols durch das Königreich Italien brachten für das Knabenheim zunächst keine größeren Veränderungen. 1933 erfolgte die Umwandlung in ein IPAB (Istituto di Pubblica Assistenza e Beneficenza).
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere ab Ende der 1950er Jahre, veränderte sich langsam das Profil der im Heim untergebrachten Knaben. Waren es bis dahin noch fast ausschließlich Waisen oder Kinder aus armen Familien in Südtirol und im Trentino gewesen, die Aufnahme gefunden hatten, nahmen nun auch Familien aus anderen Regionen das Institut stärker in Anspruch: Besonders Arbeitsmigranten aus Süditalien gaben ihre Kinder gerne in das Meraner Heim, da sie so näher an ihrem Arbeitsort (meist in Deutschland oder in der Schweiz) waren. 1999 wurde die alte Form des Kinderheims aufgegeben und ein zeitgemäßeres Projekt in Form von betreuten Wohneinheiten initiiert.
Z: 1888–2009
U: 201 Boxen und 2 lfd. Meter
E: erschlossen
Zugang: eingeschränkte Zugänglichkeit
PT
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