Verfachbücher

Die Bildung der tirolischen Ämter und Gerichte geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie waren zuständig für Rechtspflege, politische Verwaltung, Steuerverwaltung, für das bewaffnete Aufgebot sowie für eine gewisse Selbstverwaltung in wirtschaftlichen Belangen.
Seit dem ausgehenden 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert wurden bei allen Gerichten Tirols Verfachbücher geführt, in die jene Protokolle bzw. Urkunden eingetragen („verfacht“) wurden, die dazu bestimmt waren, Rechtsänderungen im Besitzstand von Liegenschaften des Gerichtssprengels zu bewirken.
Das Verfachbuch wurde im Regelfall jahrweise durch ein alphabetisches Namensregister der Parteien erschlossen. 1869 werden dem eigentlichen Verfachbuch noch zwei weitere Abteilungen hinzugefügt: die Abteilung zur Eintragung der Grundentlastungs-Kommissions-Erkenntnisse (Verfachbuch II) und die Abteilung zur Einverleibung der Erkenntnisse der Servitutenregulierungskommission und der Regulierungsurkunden (Verfachbuch III). Im Südtiroler Landesarchiv werden die Verfachbuchbestände jener Gerichte verwahrt, deren Sprengel in der heutigen Provinz Bozen liegt.

Verfachbücher Enneberg, 1576-1913

Verfachbücher des Gerichtes Enneberg
Gerichtssprengel: Enneberg, St. Vigil, Abtei; Enklaven anderer Gerichte: des Gerichtes Buchenstein: Schwaighöfe zu Armentarola (bis 1810); des Gerichtes Thurn: Höfe zu Tal; des Oberamtsgerichtes Bruneck: Höfe zu Unterwegs und Plazolles (bis 1810).
1807: dem Landgericht Bruneck zugewiesen;
1808/1810/1817: Landgericht Enneberg: Gerichtssprengel erweitert mit Gericht Thurn und genannten Enklaven;
ab 1828: Sprengel 1810/1817 erweitert mit Kolfuschg;
ab 1850: Bezirksgericht St. Vigil in Enneberg.

Z: 1576-1913
U: 376 Bände; Register: 1824-1913
E: erschlossen

PT

Andere Mitteilungen dieser Kategorie