Verfachbücher

Die Bildung der tirolischen Ämter und Gerichte geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie waren zuständig für Rechtspflege, politische Verwaltung, Steuerverwaltung, für das bewaffnete Aufgebot sowie für eine gewisse Selbstverwaltung in wirtschaftlichen Belangen.
Seit dem ausgehenden 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert wurden bei allen Gerichten Tirols Verfachbücher geführt, in die jene Protokolle bzw. Urkunden eingetragen („verfacht“) wurden, die dazu bestimmt waren, Rechtsänderungen im Besitzstand von Liegenschaften des Gerichtssprengels zu bewirken.
Das Verfachbuch wurde im Regelfall jahrweise durch ein alphabetisches Namensregister der Parteien erschlossen. 1869 werden dem eigentlichen Verfachbuch noch zwei weitere Abteilungen hinzugefügt: die Abteilung zur Eintragung der Grundentlastungs-Kommissions-Erkenntnisse (Verfachbuch II) und die Abteilung zur Einverleibung der Erkenntnisse der Servitutenregulierungskommission und der Regulierungsurkunden (Verfachbuch III). Im Südtiroler Landesarchiv werden die Verfachbuchbestände jener Gerichte verwahrt, deren Sprengel in der heutigen Provinz Bozen liegt.

Verfachbücher Karneid, 1613-1850

Verfachbücher des Gerichtes Karneid und Steinegg
Gerichtssprengel: Karneid, Kardaun, Steinegg, Blumau, Gummer, Welschnofen.
1810: Königreich Italien;
1817: Sprengel erweitert mit Jenesien, Mölten, Flaas, Wangen (bis 1828);
1824: Sprengel wie 1817 erweitert mit Eppan (bis 1831), Tiers;
1827: Sprengel wie 1824 erweitert mit Deutschnofen, Neuhaus-Terlan;
1831: Andrian und Nals (ehemals Landgericht Neuhaus-Terlan) werden Landgericht Lana zugeteilt;
ab 1849/1850: dem Bezirksgericht Bozen einverleibt.

Z: 1613-1850
U: 141 Bände; Register: 1817-1850
E: erschlossen

PT

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