Verfachbücher

Die Bildung der tirolischen Ämter und Gerichte geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie waren zuständig für Rechtspflege, politische Verwaltung, Steuerverwaltung, für das bewaffnete Aufgebot sowie für eine gewisse Selbstverwaltung in wirtschaftlichen Belangen.
Seit dem ausgehenden 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert wurden bei allen Gerichten Tirols Verfachbücher geführt, in die jene Protokolle bzw. Urkunden eingetragen („verfacht“) wurden, die dazu bestimmt waren, Rechtsänderungen im Besitzstand von Liegenschaften des Gerichtssprengels zu bewirken.
Das Verfachbuch wurde im Regelfall jahrweise durch ein alphabetisches Namensregister der Parteien erschlossen. 1869 werden dem eigentlichen Verfachbuch noch zwei weitere Abteilungen hinzugefügt: die Abteilung zur Eintragung der Grundentlastungs-Kommissions-Erkenntnisse (Verfachbuch II) und die Abteilung zur Einverleibung der Erkenntnisse der Servitutenregulierungskommission und der Regulierungsurkunden (Verfachbuch III). Im Südtiroler Landesarchiv werden die Verfachbuchbestände jener Gerichte verwahrt, deren Sprengel in der heutigen Provinz Bozen liegt.

Verfachbücher Lana (Stein unter Lebenberg), 1600-1906

Verfachbücher des Gerichtes Stein unter Lebenberg, dann Landgericht Lana
Gerichtssprengel: Tscherms, Oberlana, Völlan, Mitterlana, Marling; Güter in Niederlana; Enklaven anderer Gerichte: des Gerichts Niederlana: Güter in Mitterlana; des Gerichtes Tisens: Güter in Völlan; des Gerichts Burgstall: Güter in Oberlana und Tscherms (bis 1810).
Ab 1810: Landgericht Lana: Sprengel erweitert mit Niederlana, Forst, Ulten, Tisens;
1817: Landgericht Lana (ohne Ulten);
1831: Landgericht Lana: Lana, Andrian, Nals, Gaidhöfe (ehemals Neuhaus-Terlan), Ulten (mit eigener Verfachbuchreihe bis 1850);
1844: die Gaidhöfe werden dem Landgericht Kaltern zugeteilt;
1849: Bezirksgericht Lana;
1919: Prätur Lana.

Z: 1600-1906; (Mikrofilm: 1527)
U: 459 Bände; Register: 1817-1906.
E: erschlossen

PT

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