Verbreitung

Weltweite Verbreitung der Großbären
Weltweite Verbreitung der Großbären

Der Braunbär gehört zu den Großraubtieren (Ordnung der Raubtiere Carnivora) mit der weltweit größten natürlichen Verbreitung und zur Familie der Großbären. Innerhalb dieser Familie können 8 Arten unterschieden werden: Amerikanischer Schwarzbär oder Baribal (Ursus americanus), Asiatischer Schwarzbär oder Kragenbär (Ursus thibetanus), Brillenbär (Tremarctos ornatus), Malaienbär (Helarctos malayanus), Lippenbär (Melursus ursinus), Eisbär (Ursus maritimus), Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca) und Braunbär (Ursus arctos). Alle Arten gleichen sich in ihrem Körperbau. Sie sind stämmig, der Kopf ist groß und die Gliedmaßen eher kurz, dafür aber sehr kräftig. Die Augen sind nach vorne gerichtet und klein, die Ohren aufgerichtet und rund. Die Füße haben je fünf Zehen, die mit nicht einziehbaren Krallen versehen sind.

Von den acht Bärenarten sind die Braunbären am weitesten verbreitet. Die Verbreitung umfasst große Teile des Nordwestens von Nordamerika, Russland, Japan, den Nahen Osten, China und die Mongolei und das europäische Festland. Unter den Braunbärenpopulationen der Welt gibt es teilweise beträchtliche Unterschiede, vor allem in Bezug auf die Größe. Daher wurden mehrere Unterarten beschrieben, so beispielsweise der Grizzlybär Nordamerikas (Ursus arctos horribilis) oder der Kodiakbär (Ursus arctos middendorffii), der größte der Braunbären, der auf der Kodiakinsel und den benachbarten Inseln vor Alaska und an der Südküste Alaskas beheimatet ist. Die hohe Anpassungsfähigkeit des Braunbären erlaubt es ihm, ganz verschiedene Lebensräume zu nutzen: Wälder, Steppen, Gebirgslandschaften und auch die arktische Tundra.

Heute leben in ganz Europa etwa 50.000 Bären, davon aber nur 13.000 außerhalb Russlands.

Verbreitung Braunbär in Europa

Im Dinarischen Gebirge und der Balkanhalbinsel gibt es eine starke Population von 2.800 Tieren. 30 - bis 35 Bären vermehren sich stetig im Trentino und ungefähr achtzig Bären leben in den Pyrenäen und im Kantabrischen Gebirge in Frankreich und Spanien. Die größte zusammenhängende Bärenpopulation erstreckt sich über Nordosteuropa von Finnland bis zum Ural (37.500 Tiere). Die zweitgrößte, etwa 6.600 Tiere, in den vier Karpatenländern Slowakei, Polen, Rumänien und Ukraine. Die in Schweden und Norwegen lebende Population (1.000 Tiere) ist die weltweit am stärksten wachsende. In den Abruzzen leben noch 40 - 50 Braunbären.

In Italien gibt es drei getrennte Braunbärenpopulationen; in den Zentralalpen im Raum der Provinz Trient, im Grenzgebiet zwischen Friaul und Slowenien und in den Zentralapenninen.

Bei den im Apennin lebenden Bären handelt es sich um eine Unterart des Braunbären Ursus arctos. Diese Unterart wurde erstmals 1921 vom Biologen Altobello als Apenninen- Braunbär (Ursus arctos marsicanus) beschrieben. In den letzten Jahrzehnten fielen viele Braunbären der Wilderei zum Opfer; zwischen 1980 und 2004 konnten insgesamt 55 Apenninen-Braunbären tot aufgefunden werden. Zur Zeit wird die Populationsgröße auf 40 bis 50 Tiere geschätzt.

Nach dem Wiederansiedelungsprojekt "Life Ursus" ist die Braunbärenpopulation in der Provinz Trient weiter auf 30 bis 35 Bären angestiegen. In den Jahren 1999-2001 und 2009-2010 wurden in diesen Gebiet Bären nachgewiesen, welche von Slowenien eingewandert sind.

Im Grenzgebiet zwischen Friaul und Slowenien ist eine Schätzung der Populationsgröße schwierig, da sich die Tiere innerhalb den Ländern Italien, Slowenien und Österreich bewegen.