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Bevölkerungsinformationssystem: Datenübertragung verbessert

LPA - Südtirols Bevölkerungsinformationssystem BIS baut seit kurzem auf modernere Technologien: Neue satellitenunterstützte Breitbandverbindungen verbessern die Datenübertragung zwischen Landeszivilschutz und den Hörfunksendern im Lande. Die Modernisierung erfolgte über ein europaweites Ausschreibungsverfahren, das nun abgeschlossen worden ist.

Die BIS-Projektgruppe: v.l. Günther Walcher, Haimo Delazer, Karin Ainhauser und Hanspeter Staffler

"Eine schnelle und kapillare Information der Bürger in Katastrophenfällen gehört zu den wichtigen Aufgaben des Zivilschutzes", so der neue Zivilschutz-Landesrat Arnold Schuler. Das Land arbeite dazu mit den Hörfunksendern zusammen, müsse aber auch zeitgemäße technische Voraussetzungen schaffen, daher sei die Modernisierung des BIS notwendig gewesen.

Die vertragliche Grundlage für das bisherige Kooperationssystem wurde 1999 besiegelt. Die benutzten Geräte und die zum heutigen Zeitpunkt überholte Übertragungstechnologie stammen aus dem Jahre 1998. "In den letzten Jahren war es kaum möglich, Bestandteile für Reparaturen zu finden, und die Übertragung über die ISDN-Verbindungen waren nicht immer stabil", heißt es aus der Zivilschutzzentrale. Auch wurde das Versenden der Meldungen aus der Verkehrsmeldezentrale zeitaufwendiger und unsicherer.

Dies waren die Gründe, um eine Erneuerung des BIS-Systems in Angriff zu nehmen. Anstelle der bestehenden ISDN-Linien wurden Satellitenverbindungen realisiert, so dass nun neue, sichere Breitbandverbindungen für die Datenübertragung zu den verschiedenen lokalen Hörfunksender zur Verfügung stehen. Der Auftrag zur Modernisierung des BIS wurde europaweit ausgeschrieben und in der Folge der Bietergemeinschaft Telespazio AG - Digiland GmbH zugesprochen. Das Verfahren und die Umsetzung nahmen drei Jahre in Anspruch.

Nachdem der Auftrag im vergangenen Jahr erfüllt worden war, haben in den vergangenen Monaten die meisten der 20 eingebundenen Hörfunksender die vom Land bereit gestellten Geräte installiert und in das eigene Sendestudio integriert. Mit 15 Hörfunksendern hat der Landeszivilschutz bereits neue Verträge zur Bevölkerungsinformation abgeschlossen. Der Direktor im Landesamt für Zivilschutz, Günther Walcher, dazu: "Im Wesentlichen wurde vereinbart, dass Zivilschutz- und Verkehrsmeldungen (17 Sender) oder nur Zivilschutzmeldungen (drei Sender) über die Hörfunksender ausgestrahlt werden. Zivilschutzmeldungen müssen dabei in Echtzeit oder innerhalb von maximal fünf Minuten, Geisterfahrermeldungen innerhalb von maximal einer Minute, Verkehrsmeldungen innerhalb von maximal 15 Minuten ausgestrahlt werden."

Das Land stellt die Geräte und die Übertragungssoftware den Hörfunksendern leihweise zur Verfügung und zahlt diesen bei Vertragsabschluss einen einmaligen pauschalen Betrag von 1.500 Euro für die Integration mit dem Sendestudio und einen einmaligen Beitrag von 500 Euro für die Installation der Satellitenanlage. Die Sender erhalten eine maximale Jahresvergütung von 1.150 Euro für die Ausstrahlung von Verkehrsmeldungen, wobei die Gebühr für die primäre Datenübermittlung via Satellit auch vom Land übernommen wird. Die Hörfunksender ihrerseits verpflichten sich, die Satellitenanlage zu installieren und berappt die sekundäre Datenübermittlung via Internet.

Projektmitarbeiterin Karin Ainhauser erklärt: "Die unentgeltliche Ausstrahlung der Zivilschutzmeldungen ist unser wichtigstes Anliegen." Zu den Kosten sagt sie: "Für den Ankauf des neuen BIS-Systems haben wir 213.000 Euro ausgegeben, die vom Staat über den regionalen Zivilschutzfonds zur Verfügung gestellt wurden". Heimo Delazer, ein weiterer Projektmitarbeiter rechnet vor: "Die Verträge mit den Hörfunksendern laufen bis 31. Dezember 2019. Das ergibt eine Gesamtausgabe für die einmaligen pauschalen Beträge und die Bezahlung der Verkehrsmeldungen für sechs Jahre von 188.246 Euro."

"Einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung des neuen BIS hat jeder einzelne Hörfunksender erbracht. Die möglichst ausfallsichere Einbindung der Empfangsgeräte in den Sendestudio und die automatischen Rückmeldungen über die erfolgte Ausstrahlung der Zivilschutz- und Verkehrsmeldungen ist bei allen Hörfunksendern korrekt umgesetzt worden, was für den Landeszivilschutz extrem wichtig ist", so der Leiter der Landesabteilung Zivilschutz, Hanspeter Staffler.

jw

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