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Etsch-Dialog: Revitalisierung der Prader Sand beginnt
LPA - Um die Sicherheit vor Hochwasser zu erhöhen und gleichzeitig einen guten Gewässerzustand im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, wurden im Rahmen des Flussgebietsplanes „Etsch-Dialog“ im Oberen Vinschgau eine Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet. Dieser Tage beginnt die Landesabteilung Wasserschutzbauten mit der Revitalisierung der Prader Sand. Im Einsatz sind die Arbeiterinnen des betriebseigenen Pflanzgartens in Prad.
Weitläufige trockene Steppenstandorte mit einer vielfältigen Flora und Fauna zeichneten einst die Prader Sand - das größte Flussdelta Südtirols - aus. Heute ist davon auf Grund der ausgebliebenen Ziegenbeweidung und der fehlenden Überflutungen nur mehr wenig zu erkennen. Im Bereich Fischerteich und der Mündung des Suldenbaches bedecken Weiden, Birken und andere Feldgehölze fast vollkommen den Boden. Der Grauerlen-Bestand ist veraltet. Die früher in der Prader Sand verbreitete Orchideenart Orchis militaris, die offene Steppensituationen bevorzugt, ist eine rare Seltenheit geworden und vom Aussterben bedroht.
„Seit mehreren Jahren sind die Überflutungsflächen und Feuchtstandorte des Suldenbaches durch gezielte Eingriffe erweitert worden", berichtet der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten.
Mit der Fortführung der Revitalisierung der Prader Sand will nun das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West offene Schotterflächen bzw. trockene Steppenstandorte wieder herstellen. „Damit sollen ursprüngliche Landschaftselemente und Kleinlebensräume der Prader Sand erneuert werden", erklärt Marion Aschbacher, Landschaftsplanerin der Landesabteilung Wasserschutzbauten.
Im Zuge der Arbeiten soll etwa die Hälfte des bestehenden Busch- bzw. Baumbestandes auf einer Fläche von knapp 4000 Quadratmetern im Mündungsbereich entfernt werden. Dadurch sollen die Grauerlen verjüngt werden. Außerdem gibt es so weniger Büsche. Entlang der Wege bleibt auf einer Mindestbreite von sieben Metern der Staudenbestand allerdings bestehen, um das Naturschutzgebiet vor Besuchern abzugrenzen. Im Einsatz sind die Arbeiterinnen des betriebseigenen Pflanzgartens in Prad.
Zusätzlich werden an die 20.000 Kubikmeter Schottermaterial aus dem Bachbett entfernt, um die regelmäßige Überflutung durch den Suldenbach zu fördern.
Ein kleiner Eingriff ist auch am Ufer der Etsch auf einer Länge von etwa 100 Metern flussaufwärts von der Mündung des Suldenbaches geplant: Eine Uferlinie in Bogenform soll geschaffen, das obere Drittel der Böschung abgeflacht und speziell für Forellen einige Fischsteine eingebracht werden.
Für das Projekt zeichnet Roland Schweitzer vom zuständigen Landesamt verantwortlich. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 85.000 Euro.SAN