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Analphabetismus darf kein Tabu-Thema sein!
LPA - "Nix lesen, nix schreiben, nix gut" – so der aussagekräftige Titel des neu erschienenen Buches, das sich der Alphabetisierung von neuen Mitbürgern widmet. Es geht dabei um weit mehr als um Sprachvermittlung, denn erst über die Alphabetisierung erlangen viele Migranten die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und sich einzubringen.
Im Buch "Nix lesen, nix schreiben, nix gut", herausgegeben vom Landesamt für Weiterbildung und „Alpha Beta - Picadilly", werden die jahrelangen Erfahrungen von Lehrpersonen in Alphabetisierungskursen geschildert. Bei der Integration von neuen Mitbürgern spielt das Beherrschen der Sprache des Gastlandes eine zentrale Rolle.
Wer nicht lesen und nicht schreiben kann ist vom gesellschaftlichen Leben teilweise ausgeschlossen. Erst durch die Alphabetisierung erlangen die Migranten Mündigkeit.
Die große Herausforderung liegt darin, diese Migranten dahingehend zu unterstützen ihre Hemmungen abzulegen und die Angebote der Alphabetisierungskurse überhaupt erst anzunehmen.
Der Landesrat für Deutsche Bildung, Kultur und Integration lobte die Initiative der Alphabetisierungskurse, die im Anschluss an eine vor 12 Jahren vom Landesamt für Weiterbildung in Auftrag gegebene Studie über die sprachlichen Bedürfnisse von erwachsenen Migranten erstmals abgehalten wurden.
Diese 2003 erstmals angebotenen Kurse für Analphabeten haben sich seither als großer Erfolg herausgestellt. Mehr als 1.000 Migranten konnten beim Schreiben- und Lesenlernen unterstützt werden, so rückblickend der Leiter des Amtes für Weiterbildung, Hubert Bertoluzza.
Es bedarf aber weiterer Anstrengungen, erklärte Landesrat Philipp Achammer, „Die sprachliche Integration muss noch stärker gefördert werden als bisher und dabei spielt eine Partnerschaft mit festgelegten Rechten und Pflichten eine zentrale Rolle", so Landesrat Achammer.
Alphabetisierungskurse können nicht über die üblichen Informationskanäle wie Flugblätter oder Programmhefte beworben werden. Deshalb bedarf es eines gut funktionierenden Netzwerkes zwischen Sprachanbieter, öffentlichen und privaten Diensten wie Caritas oder Sozialdiensten und, in Zeiten in denen die öffentlichen Gelder immer knapper bemessen werden, auch der Wirtschaft.
Eine stärkere Vernetzung ist eine Voraussetzung für den Zugang zu den Alphabetisierungskursen", erklärt Landesrat Achammer und betont: „Es hat nicht mit der Herkunft und dem kulturellen Hintergrund, sondern mit dem sozio-ökonomischen Aspekt zu tun, ob jemand bildungsfern ist oder nicht".
In der anschließenden Diskussion zum Thema Alphabetisierung richtete sich der Schwerpunkt vor allem auf die Frage „Wie erreiche ich die bildungsfernen Personen, wie sensibilisiere ich neue Mitbürger zur Teilnahme an einem Alphabetisierungskurs?"
Dabei werden der Schule und dem Kindergarten, die beide einen engen Kontakt pflegen, eine wichtige Rolle zugeschrieben.
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