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Flüchtlinge: LRin Stocker und Bischof besuchen Anlaufstelle am Brenner

Mit Informationen sowie etwas Warmem zum Essen und zum Trinken werden die am Brenner ankommenden Flüchtlinge seit dieser Woche in einem kleinen Aufenthaltsraum versorgt. LRin Martha Stocker und Bischof Ivo Muser haben sich heute, 17. Dezember, ein Bild von dieser zeitweiligen niederschwelligen Anlaufstelle gemacht, die täglich bis zu 15 Flüchtlinge nutzen.

LRin Stocker und Bischof Muser in der Anlaufstelle für Flüchtlinge am Brenner (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

„Für die Menschen, die aus anderen Ländern flüchten müssen und hier kurzzeitig stranden, ist die Anlaufstelle eine kleine Hilfestellung auf ihrem langen Weg", sagte Soziallandesrätin Stocker beim Lokalaugenschein in dem kleinen Aufenthaltsraum bei Bahnsteig 7. „Es war mir ein großes Anliegen, das dieser erste Schritt gemacht wurde und wir einen kleinen Beitrag leisten können, Flüchtlingen zu helfen", unterstrich die Landesrätin, die dem Bischof, der Gemeinde Brenner, der Bezirksgemeinschaft Wipptal und allen Organisationen für ihren Einsatz um die Anlaufstelle dankte. Das Problem der Flüchtlinge sei nicht ein Südtiroler Problem, sondern ein Problem, das ganz Europa betreffe und nur gemeinsam zu lösen sei, so Stocker. „Jeder einzelne sollte sich hier menschlich zeigen, so die Landesrätin. Auch Bischof Ivo Muser betonte, dass das Flüchtlingsproblem ganz Europa angehe. „Wir dürfen nicht wegschauen, sondern wir müssen hinsehen, auch wenn wir uns von der Problematik überwältigt fühlen", sagte der Bischof. Immerhin gehe es um Menschen, die menschenwürdig zu behandeln seien, unterstrich Muser und verwies auf das für die Christen humanitärste Fest, das Weihnachtsfest, das kommende Woche gefeiert wird.

„Ab nächster Woche wird die Anlaufstelle provisorisch  in den Jugendraum in Bahnhofsnähe übersiedeln bis andere geeignete Räume bereit stehen", kündigte Bürgermeister Franz Kompatscher an. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es sich nicht um eine Aufnahmeeinrichtung, sondern um eine erste Anlaufstelle für humanitäre Versorgung handele.

Wie der Direktor der Landesabteilung Soziales Luca Critelli erklärte, bekommen die Flüchtlinge in der Anlaufstelle Informationen über das Asylrecht, Essen, Trinken und falls notwendig Kleidung. „Besonders wichtig ist diese Anlaufstelle für nicht begleitete ausländische Minderjährige, derer sich die Mitarbeiter der Sozialdienste annehmen", hob Critelli hervor.

Die Anzahl der Flüchtlinge am Brenner schwankt stark: In den vergangenen Monaten wurden an manchen Tagen bis zu 60 Personen gezählt. In den vergangenen Tagen waren es täglich zehn bis 15.

Was die Führung des Dienstes anbelangt, arbeitet das Land mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal bei der Definition und Organisation des Angebotes zusammen. Für die operative Führung soll die Vereinigung Volontarius zuständig sein.

SAN

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