Pressemitteilungen

9,9 Millionen als Covid-Soforthilfen ausbezahlt

Das Land hat zwischen April und Juli mit drei Sonderleistungen die Bürgerinnen und Bürger finanziell unterstützt. "Gute Zusammenarbeit war wichtig für unbürokratische Hilfe", sagt Landesrätin Deeg.

Stellten heute Zahlen und Daten zu den Covid-Soforthilfen vor: (v.l.) Florian Prinoth, Alois Kröll, LRin Deeg und Michela Trentini. (Foto: LPA/Greta Stuefer)

Mit insgesamt drei Covid-Sonderleistungen hat das Land Südtirol seine Bürgerinnen und Bürger ab Ende April finanziell unterstützt. Dies sei ein wichtiger Beitrag gewesen, um plötzlich und unerwartet eintreffende Einkommensausfälle auffangen zu können: "Unser soziales Netz hat gehalten, weil es ein gutes Zusammenspiel der öffentlichen und privaten Träger gab“, betonte Soziallandesrätin Waltraud Deeg heute (27. Juli) bei der Vorstellung der Daten und Zahlen zu den Sozialleistungen in Corona-Zeiten. Es sei gelungen innerhalb kürzester Zeit beinahe 10 Millionen Euro an über 7000 Bürgerinnen und Bürger auszuzahlen. Wichtig sei dabei die gute Zusammenarbeit mit den Sozialsprengeln und die Aufrechterhaltung von Unterstützungsdiensten gewesen, aber auch die Flexibilität und Hilfsbereitschaft der jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, lobte Deeg.

Auch in Covid-Zeiten: Hauspflege und Essen auf Räder

Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Alois Kröll hob in diesem Zusammenhang hervor: "Es war wichtig, dass die ambulanten Dienste wie Essen auf Rädern und Hauspflege weiter gewährleistet wurden, weil damit wichtige Unterstützungsleistungen für pflegebedürftige Menschen und ihre Familienangehörigen angeboten werden konnten". Nach dem staatlich verordneten Lockdown vom 9. März sei bereits am 10. März entschieden worden, die mobilen, ambulanten Dienste lediglich zu reduzieren (während die teilstationären, ebenso wie die stationären Dienste ausgesetzt werden mussten). Wenn man bedenkt, dass jährlich über 5700 Menschen von der Hauspflege unterstützt werden und 382.000 Mahlzeiten an über 2600 Betreute von Essen auf Rädern beliefert werden, erkenne man die Dimension und die Bedeutung dieser Dienstleistungen. "Nach der Schaffung der gesetzlichen Möglichkeiten haben wir mit Mut und Aufmerksamkeit die Wiederöffnung der sozialen Dienste ab Mitte Mai schrittweise unternommen, und das als erste im gesamten Staatsgebiet", berichtete Michela Trentini, Direktorin der Landesabteilung Soziales.

Um die gemachten Erfahrungen aller Träger zu analysieren, wurde auf Initiative von Landesrätin Waltraud Deeg der Monitoringausschuss Soziales eingerichtet, der seit Anfang Juli seine Tätigkeit aufgenommen hat. Über die Erfahrungen im Bezirk Burggrafenamt berichtete der Direktor der Sozialdienste Florian Prinoth: "Zusammenfassend kann ich sagen, dass es – trotz widriger Umstände – einigermaßen gut funktioniert hat, auch dank der großzügigen Raumausstattung in allen Bezirken, die es ermöglichte ins freie oder in leerstehende Räumlichkeiten auszuweichen", hob Prinoth hervor. Seit dem 25. Mai seien die Tageseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen wieder offen, was eine große Erleichterung auch für die pflegenden Familienangehörigen bedeute. In der Hauspflege habe man vor allem in der ersten Phase der Krise einen Rückgang der Nachfrage feststellen können, mittlerweile sei aber wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Über 7200 Antragsteller unterstützt

Die "Finanzielle Soforthilfe Covid-19" sollte vor allem jene Menschen mit bis zu 800 Euro monatlich unterstützen, die auf keine anderen Unterstützungsleistungen des Staates oder des Landes zurückgreifen können. Diese Leistung wurde über eine Eigenerklärung bei den Sozialsprengeln angesucht und nach maximal 30 Tagen ausbezahlt. "Ziel war es eine Auffangleistung zu schaffen", hob Landesrätin Deeg hervor. Insgesamt 1210 Antragsteller konnten so mit 2,003 Millionen Euro unterstützt werden. Eine weitere wichtige Covid-Leistung waren der Sondermietbeitrag und der Sonderbeitrag für Wohnungsnebenkosten. Im Zeitraum April bis Juli 2020 haben 6075 Leistungsempfänger diese Unterstützungsmaßnahem in Anspruch genommen, dafür wurden Geldmittel in Höhe von 7,92 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Landesrätin Waltraud Deeg unterstrich, dass zusätzlich zu diesen Corona-Sonderleistungen auch die ordentlichen Leistungen der finanziellen Sozialhilfe in Anspruch genommen werden konnten. Dabei wurden 1.100 Leistungsempfänger mit 2,01 Millionen Euro über dem Sozialen Mindesteinkommen und 8.500 Bürgerinnen und Bürger mit 9,08 Millionen Euro durch den Beitrag Miete und Wohnungsnebenkosten finanziell unterstützt. "Wir erwarten, dass künftig verstärkt Sozialhilfeleistungen beantragt werden, vor allem was den Mietbeitrag angeht, weil die finanziellen Schwierigkeiten andauern und die Wohnmarktsituation sich weiter anspannen wird", gab der Burggräfler Sozialdienstdirektor Florian Prinoth zu bedenken. Landesrätin Deeg unterstrich das Bewusstsein für diese Situation und erinnerte abschließend: "Mit der Anfang Juni begründeten Task Force Armut wollen wir gut hinschauen, ob wir die Menschen mit den Leistungen treffen und schauen, was es künftig an zusätzlichen Leistungen braucht, um die Menschen in unserem Land im sozialen Netz auffangen zu können."

LPA/ck

Bildergalerie