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Runder Tisch statt Gerichtsstreit zu Pflanzenschutzmitteln im Obstbau

Vereinbarung vor Gericht: An einem runden Tisch wollen Südtirols Bauern und deren Kritiker künftig das Ziel einer nachhaltigen Obstwirtschaft verfolgen.

Obstbau in Südtirol: Auf einen Dialog statt Gerichtsstreit haben sich Südtirols Obstbauern mit Schiebl und Umweltinstitut München e. V. geeinigt. (Foto: IDM/Manuel Kottersteger)

Die Südtiroler Obstbauern und die Angeklagten - Buchautor Alexander Schiebel und Karl Bär vom Umweltinstitut München e. V. haben sich geeinigt: Sie wollen künftig in einen konstruktiven und respektvollen Dialog treten, statt vor Gericht weiter über die Zukunft der Obstwirtschaft zu streiten. Die Einigung erzielten am heutigen (27. November) Prozesstag die Rechtsanwälte der beiden Parteien, wobei der entsprechende Entwurf der Vereinbarung beim Richter am Bozner Landesgericht deponiert wurde. Da aufgrund der erschwerten Corona-Situation noch einige wenige Unterschriften fehlen, hat der Richter die heutige Verhandlung auf 14. Jänner 2021 vertagt.

Die Rechtsanwälte hatten die Vereinbarung im Vorfeld ausgearbeitet. Demnach soll künftig die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau im Zentrum der Gespräche der beiden Parteien stehen. Dazu wird das Umweltinstitut München e. V. die Daten aus den Betriebsheften analysieren, die im Zuge der Prozessführung beschlagnahmt worden waren. Die Ergebnisse dieser Analysen sollen dem Ressort für Landwirtschaft, dem Südtiroler Apfelkonsortium und dem Südtiroler Bauernbund zur Begutachtung übermittelt werden. Auch die Obstwirtschaft wird eine entsprechende Auswertung vorbereiten.

Runder Tisch mit Nachhaltigkeit als Ziel

Alle Erkenntnisse kommen anschließend auf einen runden Tisch. Diesen wird Prof. Alfred Strigl moderieren. Strigl gilt als Nachhaltigkeitsexperte und profunder Kenner der Südtiroler Obstwirtschaft: Unter anderem hat er gemeinsam mit den verschiedenen Organisationen der Obstwirtschaft eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt.

Die Ergebnisse dieser Gespräche dürfen gemeinsam veröffentlicht werden. Ziel ist es, auf sachlicher Ebene einen Dialog zu starten. Da es den Südtiroler Bauern immer um eine wissenschaftliche Debatte und einen fairen Umgang gegangen ist, ziehen sie die Anzeigen gegen die Angeklagten zurück. 

LPA/np

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