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Mehr Dienste für die Betreuung von Essstörungen
Die Landesregierung hat gestern (5. Oktober) die Richtlinien und Grundsätze für den Ausbau der stationären und teilstationären Dienste zur Betreuung von Menschen mit Essstörungen festgelegt.
Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder anderen Formen von Essstörungen betreffen eine zunehmende Anzahl junger Menschen, insbesondere Mädchen und Frauen auch in Südtirol. Während die ambulante Betreuung der Betroffenen sowie die Akutversorgung in den Krankenhäusern relativ gut funktioniert, mangelt es derzeit noch an Diensten auf dem Territorium.
"Ziel ist ein Ausbau des landesweiten Betreuungsnetzes für Essstörungen. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, um Einrichtungen außerhalb der Krankenhäuser und Tagesstätten einzurichten. Diese könnten die Betreuungskontinuität gewährleisten und das Risiko vermindern, dass die Krankheit chronisch wird", erläutert Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.
Mit dem gestern (5. Oktober) verabschiedeten Beschluss hat die Landesregierung die Errichtung dieser Dienste als Priorität definiert und die verwaltungstechnischen Weichen gestellt, um neue Strukturen wie z.B. Wohnheime und Tagesstätten zu errichten. Um die Aktivierung dieser Dienste wird sich der Südtiroler Sanitätsbetrieb kümmern.
2019 wurden in Südtirol 530 Menschen mit Essstörungen betreut, 93 Prozent davon waren Mädchen und Frauen. Die häufigste Diagnose ist die Anorexia nervosa (Magersucht), die 35 Prozent aller Fälle ausmacht.
In den vergangenen Jahren ist eine deutliche Zunahme der Fälle in einem sehr frühen Alter festzustellen. Insbesondere bei den Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren haben sich die Fälle im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
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LPA/kl