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Obdachlosigkeit: Vernetzung weiter stärken

Mit Vertretern der Gemeinde Bozen, Bischof Ivo Muser, der Caritas und engagierten Freiwilligen hat sich Landesrätin Deeg über die Entwicklungen in Bereich der Obdachlosigkeit ausgetauscht.

In Bozen leben derzeit laut Informationen der Stadtgemeinde Bozen rund 130 Personen auf der Straße, zudem werden rund 214 Plätze in Einrichtungen für obdachlose Menschen besetzt. Neben den von Gemeinde und Land zur Verfügung gestellten Plätzen in Tagesstätten und Nachtquartieren gibt es mehrere Organisationen, in denen sich ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger für obdachlose Menschen einsetzen. Soziallandesrätin Waltraud Deeg und Abteilungsdirektorin Michela Trentini haben sich vor Kurzem mit Caroline von Hohenbühel, Ludwig Thalheimer, Paul Tschigg, Marion Maier, Rudolf Nocker und Maria Lobis in einem Videogespräch über anstehende Maßnahmen und künftige Schritte ausgetauscht. Auch Bischof Ivo Muser und Danilo Tucconi von der Caritas der Diözese Bozen Brixen sowie Carlo Alberto Librera von der Gemeinde Bozen haben sich dabei eingebracht.

Land stellt Ex-Alimarket-Gebäude zur Verfügung

Derzeit laufen die Vorarbeiten, um in Kürze im Ex-Alimarket-Gebäude in Bozen Süd wiederum eine Tagesstätte und Schlafplätze anbieten zu können. Die Landesregierung hatte dafür vor Kurzem den Weg freigemacht, indem der Gemeinde Bozen ein Teil des vom Land angemieteten Gebäudes bis März 2022 überlassen wird. Darin finden eine Tagesstätte für Obdachlose, ein Kältenotfallzentrum sowie eine Mensa Platz. Die Freiwilligen, die unter anderem bereits das Winterhaus geführt und im Frühjahr 2021 im Pfarrheim in Bozen eine Tagesstätte organisiert haben, unterstrichen die Notwendigkeit eines langfristigen Konzepts, um von kurzfristigen Lösungen und Angeboten wegzukommen. Oftmals handle es sich bei den Hilfesuchenden um Menschen, die zwar einen Arbeitsplatz hätten, aber kaum leistbaren Wohnraum vorfinden. Landesrätin Deeg erinnerte daran, dass es in Südtirol insgesamt rund 13.000 Sozialwohnungen gebe, durch das neue Landesgesetz zum sozialen und öffentlichen Wohnbau solle zudem das leistbare Wohnen weiter vorangebracht werden.

Bischof Ivo Muser unterstützte das Vorhaben eines langfristigen Konzepts und dankte gleichzeitig allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihr Engagement. Es gelte gemeinsam weiter zu arbeiten, um schutzbedürftigen Menschen Unterstützung anbieten zu können. 

Landesrätin Deeg ist überzeugt: "Es muss allen Beteiligten, also Land, Gemeinden und im Bereich der Obdachlosenunterstützung tätigen Vereinen und Freiwilligen gelingen, sich auf eine gemeinsame Strategie zu einigen, damit wohnungs- und obdachlosen Menschen nicht nur kurzfristige Unterstützung, sondern eine Perspektive angeboten wird." Treffen wie dieses seien dabei der richtige Weg, weitere Schritte würden nun folgen. So wurde vereinbart, bis zu einem Folgetreffen einerseits die bestehenden Kennzahlen zu vervollständigen sowie erste Konzeptideen zu sammeln.


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LPA/ck