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Corona-Lage: Landesregierung besorgt, Appell zum Einhalten der Regeln
Kompatscher und Widmann haben heute über die aktuelle Pandemie-Lage berichtet und an alle appelliert, die Anti-Covid-Regeln einzuhalten. Jetzt solle die Impfung oder die Auffrischung gemacht werden.
Im Vergleich zur Vorwoche habe es eine deutliche Verschlechterung der Corona-Lage mit einem exponentiellen Anstieg der Neuinfektionen gegeben, berichtete Gesundheitslandesrat Thomas Widmann heute (16. November) im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Während es in der zweiten Oktoberwoche durchschnittlich 23 Neuinfektionen pro Tag gab, stieg die Zahl in der zweiten Novemberwoche auf 302. Die 7-Tage-Inzidenz hat sich laut Widmann im selben Zeitraum verzehnfacht; sie stieg von 44 auf 390. Südtirol liege damit fast auf dem Niveau von Deutschland und haben italienweit die höchste Inzidenz. Auch die Zahl der Covid-Patienten auf Normalstationen der Krankenhäuser sei angestiegen.
Nur das Einhalten der Regelung und die Impfung können ein Entgleisen der Situation verhindern
"Aus den vergangenen Corona-Wellen wissen wir, wie schnell die Situation entgleisen kann. Mit einer solchen Situation werden wir uns möglicherweise in Kürze auseinandersetzen müssen", betonte der Landesrat. Das Coronavirus kenne keine Landesgrenzen, es sei nur eine Frage der Zeit, bis Entwicklungen der Nachbarländer auch auf Südtirol übergreifen. Die Welle türme sich auf, aber sie könne noch gestoppt werden, sagte Widmann und betonte: "Es ist wichtig, Impfstoff zu bekommen, die dritte Impfdosis nicht hinauszuzögern und jede Ansteckungsgefahr durch strikte Einhaltung der Regeln, Abstand, Hygiene, Maske zu vermeiden." Die Einhaltung der Anti-Corona-Regeln und die Ausweitung der Impfungen sind laut Widmann die einzigen Möglichkeiten, um die Einstufung Südtirols als "gelbe" oder "orange" Zone zu stoppen. Der Landesrat erinnerte daran, dass die Einstufung in "orange Zone" viele Einschränkungen und schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen für alle Bereiche mit sich bringe. Das Ziel der Landesregierung sei es deshalb, Einschränkungen zu vermeiden, aber jede Entscheidung hänge von der Regierung in Rom ab, sagte Widmann abschließend.
In Italien werden Einschränkungen diskutiert
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich: "Die Lage ist nicht gut - wir riskieren sehenden Auges einer Überlastung der Krankenhäuser entgegenzugehen. Wir zählen zu den Provinzen in Italien mit den größten Corona-Problemen aufgrund der besonders niedrigen Impfrate. In ganz Italien wird die Situation komplizierter, weitere Einschränkungen werden diskutiert, aber dafür braucht es gesetzgeberische Maßnahmen, die auf nationaler Ebene verabschiedet werden. Wir müssen weiterhin Maßnahmen suchen, die jetzt schon bei uns gesetzt werden können."
Zu wenig Geimpfte und mangelnde Disziplin beim Einhalten der Regeln verschlechtern die Lage
In Südtirol gebe es gleich zwei Probleme, zum einen die schlechte Durchimpfungsrate, die zehn Prozent unter dem Durchschnitt liege (über 100.000 der Personen über zwölf Jahren sind noch nicht geimpft) und zum anderen den Mangel an Disziplin beim Einhalten der schon geltenden Anti-Corona-Regeln wie Abstand, Hygiene und Maske, sagte Kompatscher. "Wir müssen, wie vorige Woche mit den Sozialpartnern vereinbart, gemeinsam etwas tun und schauen, dass die Regeln eingehalten werden", hob der Landeshauptmann hervor und appellierte eindringlich an öffentliche Einrichtungen, Betriebe, Organisationen und Vereine mehr und genauer zu kontrollieren. Alle Teilnehmer am Treffen der Sozialpartner haben sich schriftlich verpflichtet, die Regeln in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich durchzusetzen. Das sollten, so Kompatscher, auch die Bürgerinnen und Bürger tun. "Wir wollen nicht wieder alles schließen, deshalb gilt es, jetzt die Impfung oder die Auffrischungsimpfung zu machen, alle Regeln einzuhalten, Risiken wie Menschenansammlungen zu vermeiden und Kontakte aufs Notwendige zu beschränken, um schwere Folgen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben zu umgehen", verdeutlichte Kompatscher.
Ab 18. November Impf-Booster für alle vor mindestens sechs Monaten Geimpften
Wie von der Landesregierung heute beschlossen, wird ab Donnerstag, 18. November, um 12 Uhr, für alle Personen, die vor mindestens sechs Monaten gegen das Coronavirus geimpft wurden, die Auffrischungsdosis bereitgestellt.
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LPA/fg/san