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LH Kompatscher und LR Alfreider bei neuem Bahn-Chef Ferraris
Die Planung des zweiten Bauloses der BBT-Zulaufstrecken – die Eisenbahnumfahrung Bozen – kann sofort beginnen. Das haben LH Kompatscher und LR Alfreider mit Bahn-Chef Ferraris gestern vereinbart.
Der italienische Spitzenmanager Luigi Ferraris hat im vergangenen Juni als bevollmächtigter Verwalter das Steuer bei den italienischen Staatsbahnen (Ferrovie dello Stato Italiano) übernommen und ist als solcher seit Ende September auch Mitglied des Verwaltungsausschusses der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen. Gestern Abend (17. November) sind Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und der Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Ausserdorfer, in Rom erstmals mit dem neuen Bahn-Chef und mit RFI-Generaldirektorin Vera Fiorani zusammengetroffen, um die laufenden und die anstehenden Projekte der Eisenbahninfrastruktur in Südtirol zu besprechen.
Schwerpunktthema war der Brennerbasistunnel BBT und die verschiedenen Baulose der benötigten Zulaufstrecken zum BBT. "Nach langen und zähen Verhandlungen konnten wir erreichen, dass die Planungsarbeiten für das Baulos 2 der BBT-Zulaufstrecken vorgezogen werden und unmittelbar starten und somit Bozen die Eisenbahnumfahrung bekommt", berichtete Landeshauptmann Kompatscher nach dem Gespräch. Dies sei möglich, weil die Regierung den Ausbau der Schiene als vorrangig einstufe.
Das jahrelange Kämpfen für den weiteren Ausbau des BBT-Zulaufs habe sich ausgezahlt, erklärte der Landeshauptmann: "Die Eisenbahnumfahrung für Bozen wird nun Wirklichkeit. Von der Verlegung der Güterzüge in den Berg wird nicht nur die Lebensqualität im Zentrum profitieren, sondern gleichzeitig kann dadurch die Kapazität auf der Brennerbahnlinie erhöht werden." Die Güterzüge werden demnach zukünftig in Branzoll in den Berg fahren und dann direkt in den Kardauntunnel wieder auf die Brennerlinie einfahren. Somit wird das mit dem Güterverkehr zusammenhängende Lärmproblem für ganz Bozen und Leifers auf einen Schlag behoben.
Von Südtiroler Seite wurde gestern RFI die größtmögliche Bereitschaft zu einer effizienten Planungsarbeit gemeinsam mit der Gemeinde Bozen und den angrenzenden Gemeinden signalisiert. Landeshauptmann Kompatscher betonte in diesem Zusammenhang, nun sei es wichtig, "gemeinsam das bestmögliche Projekt zu erarbeiten und gleichzeitig die Baustellen so zu organisieren, dass die Bauarbeiten schnell und mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Anrainer von statten gehen". Die jahrelange Erfahrung mit den Baustellen des BBT sei dabei hilfreich.
Auf die Bedeutung der Bahninfrastruktur wies auch Landesrat Alfreider hin: "Wenn wir die LKW von der Straße auf die Schiene bringen wollen, dann müssen wir eine wettbewerbsfähige Alternative schaffen. Die Regierung in Rom hat dies bei der Verteilung der PNRR-Mittel auch unterstrichen. Wir empfinden das als Bestätigung unseres jahrelangen Einsatzes für eine nachhaltige Mobilität und die Verlagerung des Güterverkehrs auf der Schiene."
Vonseiten der italienischen Bahn FS und des Schienennetzbetreibers RFI wurde im Zusammenhang mit den Arbeiten zum Bau des Brennerbasistunnels die fruchtbringende Zusammenarbeit zwischen RFI und den Gemeinden hervorgehoben. Dies habe auch dazu beigetragen, schnellstmöglich dieses weitere Baulos anzugehen und die vorhandenen Finanzmittel zügig und nachhaltig in dieses Infrastrukturprojekt zu investieren.
Gesprochen wurde gestern Abend auch über die Verwirklichung der Riggertalschleife bei Brixen und des Virgltunnels in Bozen. Beide Vorhaben sollen im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026 beschleunigt werden. Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Alfreider vereinbarten mit Ferraris auch, den zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran stärker in den Fokus zu nehmen, zumal die Fahrgastzahlen stark steigen und die Strecke viel Nutzerpotential biete.
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LPA/jw