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Trentino-Südtirol verstärken Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Die Landesregierung hat heute (12. April) einem Abkommen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Ländern Südtirol und Trentino im Bereich des Gesundheitswesens zugestimmt.

Fachliche Kompetenzen von Ärzte-Teams in Südtirol und im Trentino ausbauen und vernetzen, um die wohnortnahe Versorgung von Patienten weiter zu verbessern – das ist eines der Ziele des neuen Grenzabkommens zwischen den beiden Ländern. Bereits 2018 wurde mit der grenzüberschreitenden Behandlung von Patientinnen und Patienten im Bereich der Neuroradiologie begonnen; nun wird die Zusammenarbeit in weiteren sechs Bereichen institutionalisiert: Onkohämatologie, Hyperbare Oxygenierungstherapie, Kinderchirurgie, REMS für forensische psychiatrische Patienten, Protonentherapie und Hals-Nasen-Ohren.

Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher profitieren alle von einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich: "Mit diesem Abkommen wird die Kooperation zwischen beiden Provinzen um weitere Gesundheitsbereiche erweitert. Vor allem für spezialisierte Ärzteteams ist es wichtig sich auszutauschen, um den Patienten eine optimale Versorgung zu bieten."

Stärkere Zusammenarbeit im Bereich Kinderchirurgie

Das Ziel des Kooperationsprojektes im Bereich der Kinderchirurgie ist es, die Zusammenarbeit zu stärken und die chirurgische Kompetenz der Teams auszubauen. Konkret bedeutet dies, dass zwei Teams - eines am Krankenhaus Bozen, das andere in Trient - von einem Abteilungsleiter koordiniert werden und auf verschiedenen Ebenen eng zusammenarbeiten. Dies soll zum bestmöglichen Erfolg von Operationen führen und postoperative Komplikationen minimieren. Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wird beispielsweise ein "Pedriatical Surgical Board" eingerichtet, das sich regelmäßig in virtueller Form trifft, um sich über die Behandlung komplexer Fälle auszutauschen und klinische Daten zu interpretieren. Zudem werden Fortbildungskurse für beide Teams angeboten und schwierige chirurgische Eingriffe gemeinsam durchgeführt. "Dank dieser Zusammenarbeit", sagt Kompatscher, "wird den Familien in der gesamten Region ein einheitliches und wohnortnahes Angebot für die Behandlung von Kinderkrankheiten zur Verfügung gestellt“.

Kooperation in der Behandlung von Krebspatienten

Mit dem Abkommen wird die vorhandene Zusammenarbeit im Bereich der hämatopoetischen Stammzellentransplantation verstärkt und neu geregelt. Der Sanitätsbetrieb übernimmt in Bozen im Rahmen des grenzüberschreitenden Transplantationsprogramms die Entnahme und die Aufbereitung der Stammzellen - die Transplantation erfolgt dann je nach Wohnort der Patienten entweder in Trient oder in Bozen. Bisher waren Transplantationen nur in Bozen möglich: Nun steht dieser Dienst Patientinnen und Patienten aus dem Trentino also auch in Trient zur Verfügung. Bei Transplantationen von autologen Blutstammzellen erhalten Krebspatienten ihre eigenen Stammzellen zurück, nachdem bei einer Chemotherapie alle Tumorzellen zerstört worden sind. Dank dieser Zusammenarbeit betreut das Kompetenzzentrum für Knochenmarktransplantation ein größeres Einzugsgebiet, da Patienten aus beiden Ländern behandelt werden. Dies ist unter anderem eine Voraussetzung für nationale und europäische Akkreditierungen.

Neuroradiologie: gemeinsames Primariat bestätigt

Im Bereich der Neuroradiologie verfügen Bozen und Trient bereits seit 2018 über einen gemeinsamen Primar, dieser ist die Hälfte der Zeit in Bozen und die andere Hälfte in Trient anwesend. Das gemeinsame Primariat bietet den Vorteil, dass Ärztinnen und Ärzte beider Teams ihre Kompetenzen ausbauen und klinisches Wissen in beiden Provinzen verfügbar ist. Mit dem neuen Abkommen wird es zudem möglich sein, dass Patienten von einer Einrichtung der anderen Provinz stationär aufgenommen werden können.


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LPA/so