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Arbeitsmarkt: Beschäftigung im Gastgewerbe abhängig vom Gästeaufkommen

Die Zahl der Beschäftigten im Beherbergungswesen richtet sich nach dem Gästeaufkommen. Der Personalbedarf ist heute höher als vor zehn Jahren. Das zeigt die Arbeitsmarktbeobachtung auf.

Er hat bereits begonnen, der Frühlingstourismus in Südtirol. Die ersten Anzeichen sind vielversprechend. Derzeit arbeiten rund 26.500 Arbeitnehmende im Gastgewerbe, davon 17.000 in Beherbergungsbetrieben. Wie viele Arbeitsplätze werden durch die Zunahme der Gästezahlen geschaffen? Und was geschieht auf dem Arbeitsmarkt, wenn Touristen ausbleiben oder die Saison verzögert beginnt? Antworten auf diese für Südtirol wichtigen Fragen sind in den soeben erschienenen Arbeitsmarkt-News Nummer 2 und 3 des laufenden Jahres nachzulesen, die von der Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit ausgearbeitet worden sind. Es liegt auf der Hand: Vor allem in den Beherbergungsbetrieben - vom Campingplatz bis zum Hotel - richtet sich die Anzahl der Beschäftigten im Jahresverlauf nach dem Gästeaufkommen. Aber: Wie viele Gäste müssen kommen, damit neue Arbeitsplätze entstehen? Oder andersherum gefragt: Wie viele (zusätzliche) Arbeitskräfte werden benötigt, um alle Gäste entsprechend versorgen zu können?

Gastgewerbe zählt 26.500 Arbeitnehmende

"Ganz vereinfacht gesagt, erzeugt ein Plus von hundert Gästen zusätzliche 15 bis 25 Arbeitsplätze", fasst der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Stefan Luther, die Dynamik zusammen. Bemerkenswert sei, dass "die Beschäftigungszahlen in den Monaten vor der Hochsaison früher und stärker ansteigen; also bereits bevor die Gästezahlen den Höchststand erreichen". Genauso sinkt die Beschäftigung sehr abrupt, aber erst Wochen nach der Hochsaison. Vor allem die stark ausgebuchten Wochenenden vor und nach der Spitzensaison sorgen dafür, dass die Beschäftigung wesentlich länger als die eigentliche Saison dauert. Die Analyse der Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit zeigt, dass in den Beherbergungsbetrieben das höhere Sommergästeaufkommen und die Verlängerung der Saison zu einem Beschäftigungszuwachs geführt haben. "Wir beobachten eine interessante Entwicklung: Es braucht pro hundert Gäste eine steigende Anzahl von zusätzlichen Arbeitskräften als noch vor einem Jahrzehnt. Der Zusatzbedarf ist also nicht linear, zumindest bisher", sagt Luther.

Gästeaufkommen unter Beobachtung

Von welchen Faktoren das Gästeaufkommen und damit die Entwicklung auf dem "touristischen" Arbeitsmarkt abhängt, zeigt die Analyse der Beschäftigung in den Sommermonaten des noch von der Pandemie geprägten Jahres 2021. Die Zugänglichkeit, das Sicherheitsgefühl und Öffnungen in Österreich und Spanien beeinflussen das Gästeaufkommen in Südtirol beträchtlich, einen nachrangigen Einfluss üben die Ereignisse in Frankreich, Kroatien und Griechenland aus. Der in ganz Europa gestiegene Inlandstourismus hat auch die Beschäftigung in Südtirol beeinflusst: Eine negative Beschäftigungsbilanz zeigt sich vor allem in Gemeinden, in denen der geringere Zustrom deutscher Gäste im Mai und Juni 2021 zu verzeichnen war. Die Gemeinden mit hohem Gästeaufkommen aus Italien hingegen verspürten die geringsten Auswirkungen.

Südtirols Arbeitsvermittlung stärken

"Die Analysen der Landesabteilung Arbeit zeigen, wie viele Faktoren sich auf unseren touristischen Arbeitsmarkt auswirken", sagt Landesrat Philipp Achammer. Damit zeichne sich ab, dass sich Südtirol nicht nur um Gäste, sondern verstärkt um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus bemühen müsse. "Mein Anliegen ist, zügig die Südtiroler Arbeitsvermittlung zu stärken, damit sie ein effizienter Partner der Betriebe wird und lokal bereits verfügbares Arbeitskräftepotential bestmöglich ausgeschöpft werden kann", fasst Landesrat Achammer die Stoßrichtung zusammen.

Weiterführende Informationen und Grafiken beinhalten die Arbeitsmarkt-News 2/2022 und 3/2022:

Arbeitsmarkt-News 3/2022: Tourismuszahlen und Beschäftigung in den Beherbergungsbetrieben

Arbeitsmarkt-News 2/2022: Schwierige Zeiten: die Beschäftigung im Auf und Ab des internationalen Tourismus 


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LPA/red/jw