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Neuer Rucksackaschenbecher: Abfall vermeiden am Berg

Für den Zigarettenstummel am Berggipfel gibt es eine praktische Lösung: Der Rucksackaschenbecher kann in den sieben Naturparkhäusern Südtirols kostenlos abgeholt werden.

Abfall hat am Berg nichts verloren. Dennoch hat sich in den letzten Jahren das achtlose Wegwerfen von Gegenständen im Naturraum – das so genannte Littering – auch in Südtirols Erholungsgebieten um ein Vielfaches erhöht. Vor allem Zigarettenstummel, Taschentücher, Einwegmasken und Hundesäckchen gehören zu den häufigsten Abfällen im Naturraum.

Das Landesamt für Natur hat deshalb nach einer Lösung gesucht, um den achtlos liegengelassenen Zigarettenstummeln im Naturraum den Kampf anzusagen. "Es handelt sich um eine Initiative, die bereits vor Jahren über die Naturparkhäuser umgesetzt wurde und die jetzt eine Neuauflage erlebt", unterstreicht die für die Naturparke zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer: "Ab sofort können Naturliebhaber in den sieben Naturparkhäusern vorbeischauen und dort ihren persönlichen Rucksackaschenbecher abholen."

Zigarettenstummel fachgerecht entsorgen

Der Mehrweg-Rucksackaschenbecher besteht zum Großteil aus recyceltem Kunststoff und ist so konzipiert, dass noch glimmende Zigarettenstummel im Rucksackaschenbecher ausgelöscht werden können. Die Aschenreste können somit sicher ins Tal gebracht und im Restmüll fachgerecht entsorgt werden. "Wir hoffen, dass mit dieser Initiative immer weniger Raucherinnen und Raucher ihren Zigarettenstummel achtlos im Naturraum entsorgen und es zu einer guten Gewohnheit wird, den Rucksackaschenbecher im Rucksack immer griffbereit zu haben", erklärt Margareth Pallhuber, Koordinatorin des Bereichs Umweltbildung im Landesamt für Natur. 

Darüber hinaus sollen Naturparkbesucher und -besucherinnen dazu animiert werden, sich Gedanken über Abfallvermeidung zu machen. Dazu wurde das Projekt „Achtsam am Berg“ des Arbeitstisches zum Dolomiten UNESCO Welterbe der Südtiroler Tourismusvereine ins Leben gerufen. "Es gilt: Der beste Abfall ist jener, der gar nicht entsteht. Und wenn er entsteht, lasse ich ihn nicht in der Natur liegen, sondern entsorge ihn fachgerecht", wird Pallhuber nicht müde zu betonen. "Was mit auf den Berg genommen wird, gehört auch wieder runter ins Tal gebracht. Die lästigen Zigarettenstummel sind da keine Ausnahme."

Abbauzeiten im alpinen Raum noch länger als im Tal

Dies ist umso wichtiger, weil der Abfall im alpinen Raum eine lange Verweildauer hat. "Aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen sind die Abbauzeiten am Berg noch länger als im Tal. Ein herkömmlicher Zigarrenstummel, der in der Regel aus Celluloseacetat - einem nicht biologisch abbaubaren Kunststoff- besteht, benötigt beispielsweise bis zu sieben Jahre, um sich zu zersetzen", erklärt Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur.

Zudem befinden sich in Zigarettenstummeln bis zu 4000 Schadstoffe, wie Arsen, Blei, Chrom, Formaldehyd und vor allem Nikotin. Mehr als 50 dieser Schadstoffe sind krebserregend. Liegen die Zigarettenstummel in der Natur, werden die Schadstoffe durch die Witterung ausgeschwemmt, sickern in den Boden und landen im Grundwasser und in den Gewässern. "Ein einziger Zigarettenstummel kann 40 bis 60 Liter Wasser vergiften", so Hilpold. "Dies und ihre lange Verweildauer machen die Zigarettenstummel zu einem für den Naturraum schwierigen Abfall."

Die Rucksackaschenbecher sind in den Naturparkhäusern Schlern-Rosengarten in Seis, Texelgruppe in Naturns, Drei Zinnen in Toblach, Trudner Horn in Truden, Puez-Geisler in St. Magdalena/Villnöß, Fanes-Sennes-Prags in St. Vigil in Enneberg, Rieserferner-Ahrn in Sand in Taufers kostenlos erhältlich. Alle Informationen zu den Südtiroler Naturparkhäusern und Infostellen finden sich auf den Landeswebseiten.


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LPA/mpi