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Kulturvernetzung an der Via Claudia Augusta: Euregio-Tagung in Bozen

Die Via Claudia Augusta zu einer Kulturader europäischer Dimension zu machen, daran arbeiten Euregio und "Via Claudia Augusta Transnational". In Bozen fand heute ein Vernetzungstreffen statt.

Die nach dem römischen Kaiser benannte Via Claudia Augusta führt von der Adria und der Poebene über die Alpen bis zur Donau. Damit verbindet sie auch die drei Euregio-Landesteile und steht für ein großes Stück gemeinsamer Geschichte. Heute (11. November) haben die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und der Verein "Via Claudia Augusta Transnational EWIV" zu einem "Partnertreffen" ins Landhaus 1 nach Bozen eingeladen. Es ging darum, die unterschiedlichsten Kultur- und Tourismusorganisationen in der Euregio stärker zu vernetzen und Ideen für gemeinsame Initiativen zu entwickeln, um die Via Claudia Augusta "zu einer Kulturstraße von europäischer Dimension zu machen", wie Vereinspräsident Walter Stefan betonte. 

Landesrat Philipp Achammer stellte drei Botschaften in den Mittelpunkt seiner Einführung: Die Via Claudia Augusta stehe für friedensstiftende Verständigung. "Nutzen wir alle Gelegenheiten, um den kulturellen Austausch über die Grenzen hinweg zu fördern", forderte der Landesrat. Die Römerstraße stehe aber auch für Geschichte und Kultur, womit der Auftrag zu Entwicklung und Innovation einhergehe. Und schließlich stehe sie für die Standortqualität. "Die Vielfalt, die es bereits gibt, gilt es hervorzuheben und weiterzuentwickeln", sagte Landesrat Achammer. 

Es sei Aufgabe der Euregio, solche grenzüberschreitenden Bemühungen zu unterstützen, unterstrich anschließend Euregio-Generalsekretärin Marilena Defrancesco. Die Via Claudia Augusta biete kulturelles und touristisches Entwicklungspotential, das es zu nutzen und zu bewerben gelte. Zur Entwicklung von Ideen und Projekten in dieser neuen Interreg-Förderperiode rief dann Markus Lobis auf, der das Netzwerktreffen moderierte. 

In die Geschichte der Via Claudia Augusta gab im Anschluss die Archäologin von der Universität Innsbruck, Elisabeth Walde, Einblick. Der Geschäftsführer von "Via Claudia Augusta Transnational", Christoph Tschaikner, schilderte die Wiederbelebung der Römerstaße und zeigte die Chancen für Kultur und Kulturtreibende auf: "Entlang der Via Claudia Augusta soll deshalb nicht nur die faszinierende Geschichte der Straße für Einheimische und ihre Gäste erlebbar sein. Vielmehr soll die Jahrtausende lange Geschichte als Europa-verbindende Kulturachse auch heute und in der Zukunft weiterleben."  Wie Tschaikner unterstrich, waren fast alle Täler des historischen Tirols und der jetzigen Euregio immer schon von Transitrouten durchzogen und prägten dementsprechend die Region, die Orte, deren Bewohner und ihre Kulturen.

Auch die heute in Bozen vertretenen Tiroler, Südtiroler und Trentiner Landestourismusorganisationen (Trentino Marketing, IDM und Tirolwerbung) sahen in der interessanten Geschichte und der lebendigen Kultur eine wertvolle Basis für einen nachhaltigen Tourismus in Verbindung mit Natur und Kultur und als wichtigen Standortfaktor, wie heute betont wurde.

In vier Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmenden im Laufe der Tagung Projektideen zu Kunstgeschichte und zeitgenössischer Architektur, bildende Kunst, Literatur und Theater, Museumslandschaft und Musik.


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LPA/jw