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Qualität der Kläranlagen: Südtirol ist Vorreiter
Die Fachtagung "30 Jahre Kläranlagen-Nachbarschaften" gestern in Brixen hat den hohen Standard Südtirols in der Abwasserreinigung aufgezeigt. Die Klärwärter spielen dabei eine zentrale Rolle.
Bei der Abwasserreinigung in den Kläranlagen nimmt Südtirol eine Vorreiterrolle ein: 50 öffentliche Kläranlagen sind landesweit in Betrieb. Ganze 98,1 Prozent der gesamten Einwohnerwerte des Landes (Einwohner, Touristen, Lebensmittelindustrie und andere) sind an das Kanalisationsnetz und an eine öffentliche Kläranlage angeschlossen. Diese und noch mehr Daten und Fakten wurden gestern (23. November) bei der Fachtagung "30 Jahre Kläranlagen-Nachbarschaften" in Brixen über die Abwasserreinigung in Südtirol vorgestellt.
"In den vergangenen 30 Jahren hat das Land Südtirol über eine Milliarde Euro in die Errichtung eines effizienten Kläranlagen- und Kanalisationsnetzes in ganz Südtirol investiert", unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato: "Dank dieser Finanzmittel und des großen Einsatzes der Gemeinden und der Kläranlagenbetreiber haben wir einen sehr hohen Standard in der Abwasserreinigung erreicht. Das kommt der Allgemeinheit zugute, denn die Kläranlagen tragen ganz entscheidend zur Reinhaltung des Oberflächen- und Grundwassers in Südtirol bei."
Hoher Standard in der Abwasserreinigung
"Jährlich werden in den Südtiroler Kläranlagen rund 70 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt", berichtet Elmar Stimpfl, der im Landesamt für Gewässerschutz für die Weiterbildung der Klärwärter zuständig ist. "Die Qualität der Reinigung ist sehr hoch und die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für alle wichtigen Verschmutzungsindikatoren werden problemlos eingehalten." Auch die Energiemenge, die für den Betrieb der Kläranlagen notwendig ist, ist in den letzten Jahren konstant gesunken, so Stimpfl: "Während der Stromverbrauch im Jahr 2010 noch 48 Millionen Kilowattstunden betrug, ist er auf 38 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2021 gesunken. Rund 60 Prozent dieser Energie werden von den Kläranlagen durch die Nutzung des Biogases oder über Photovoltaikanlagen selbst erzeugt."
"In Zukunft", betont Landesrat Vettorato, "wollen wir die Klärbarkeit industrieller Abwässer verbessern, die Emissionsgrenzwerte für größere Kläranlagen noch restriktiver gestalten und sicherstellen, dass die Qualität der Oberflächengewässer noch stärker verbessert wird, wie im Gewässerschutzplan des Landes vorgesehen."
Klärwärter gesucht
Abwasserreinigungsanlagen sind komplexe Einrichtungen, für deren Betrieb ein hohes Maß an Fachkompetenz erforderlich ist. Die Mitarbeiter müssen über einen breiten beruflichen Hintergrund verfügen, der von Kenntnissen über Vorbehandlungsverfahren über die biologische Abwasserreinigung bis hin zur Schlammbehandlung reicht. Die Aus- und Weiterbildung der Südtiroler Klärwärter erfolgt hauptsächlich über den Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV). "Um den reibungslosen Betrieb und die Wartung dieser technisch hochkomplexen Anlagen zu gewährleisten, braucht es qualifiziertes Personal, das derzeit auf dem Arbeitsmarkt jedoch schwer zu finden ist", unterstreicht Landesrat Vettorato.
30 Jahre Kläranlagen-Nachbarschaften (KAN)
Die Tagung "30 Jahre Kläranlagen-Nachbarschaften", die gestern (23. November) in Brixen stattfand, wird vom Landesamt für Gewässerschutz in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem ÖWAV organisiert. "Neben technischen Aspekten der Abwasserreinigung standen auch die Auswirkungen von Kläranlagen auf das Klima, etwa in Form von CO2-Äquivalenten, im Mittelpunkt der Diskussion", berichtet Elmar Stimpfl. Aktuelle Themen waren zudem die Energieversorgung der Anlagen bis hin zu Maßnahmen im Falle eines möglichen Blackouts. Auch auf die Entwicklung der Abwasserreinigung in den vergangenen 30 Jahren wurde im Rahmen der Tagung zurückgeblickt: Die Kläranlagen-Nachbarschaften (KAN) waren 1991 in Wien mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches und der Fortbildung gegründet worden, Südtirol war von Anfang an mit dabei.
Weitere Informationen zur Abwasserreinigung sind auf den Webseiten des Landes zum Thema Umwelt abrufbar. Dort findet sich auch ein Kurz-Video zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der eigenen vier Wände.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/tl/mpi