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Landeshauptmann Kompatscher: "Wirtschaftsfragen als Chance"
Die Wirtschaftsherausforderungen sollen für Südtirol auch Chance sein, so Kompatscher beim Mediengespräch zum Jahreswechsel. Es gelte, Energieversorgung zu sichern und für Lebensqualität zu arbeiten.
6,84 Milliarden Euro stehen 2023 für die Landesverwaltung als Budget bereit. Vor dem Hintergrund unsicherer Entwicklung der Wirtschaft in Europa wie weltweit nehme sich selbst diese Summe bescheiden aus, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (29. Dezember) bei Mediengespräch zum Jahreswechsel in Bozen. "Umso mehr wollen wir die wirtschaftlichen Herausforderungen für Südtirol als Chance begreifen und weiter auf Ressourceneffizienz und Maßnahmen für einen stabilen Rahmen zu setzen, in dem sich gesellschaftliches, soziales wie wirtschaftliches Leben entfalten kann", betonte Kompatscher.
"Wir wollen unsere Wirtschaft so umbauen, dass sie im Dienst des Menschen steht und zu Lebensqualität, Sicherheit und Zufriedenheit führt", betonte der Landeshauptmann in seinem dritten Themenblock, bei dem er auf die gesamtwirtschaftliche Lage blickte.
Künftig gehe es noch mehr darum, auf qualitatives statt quantitatives Wachstum in der Wirtschaft zu setzen, obwohl Südtirols Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren mehr gewachsen sei als jene Österreichs und Deutschlands und als jene Italiens sowieso, sagte Kompatscher.
"Wir müssen Mut haben und in puncto Nachhaltigkeit lokal agieren, damit unsere Wirtschaft langfristig funktionieren kann, wir schneller und somit resilient sind sowie Wohlbefinden schaffen können", sagte Kompatscher. Der Landeshauptmann verwies auch darauf, dass es Aufgabe der Politik sei, sich mit Fragen der Gesellschaft auseinanderzusetzen, damit sich Menschen sicher und aufgenommen fühlen, vor allem in Hinblick auf die relativ hohe Suizidrate und die auch vorhandene Armut im Land.
Haushalte und Unternehmen entlasten - Ressourceneffizienz im Visier
Aktuell steht das Südtiroler Wirtschaftsbarometer auf dem Erwartungsniveau von 2013 und 2014 mit Wirtschaftskrise und Sparzwang. Dank des 2014 ausgehandelten Sicherungspakts und gesenkter Steuern für Unternehmen und Menschen mit niedrigem Einkommen konnten laut Kompatscher immer wieder schwierige Hürden überwunden werden.
"Gerade die dramatischen Entwicklungen an der östlichen Außengrenze der Europäischen Union zeigen, dass eine Neuausrichtung wichtig ist, die auf Ressourceneffizienz und erneuerbare Energiequellen setzt und dadurch Lebensgrundlagen langfristig sichert", unterstrich Kompatscher und verwies auch auf die kurzfristigen Maßnahmen: "Angesichts hoher Energiekosten und steigender Inflation infolge des Kriegs in der Ukraine musste das Land ein umfangreiches Entlastungspaket schnüren, um den Menschen unter die Arme zu greifen, und um wichtige soziale und öffentliche Dienste aufrecht zu halten", sagte Kompatscher. Dies werde voraussichtlich auch 2023 noch notwendig sein.
Unsichere Wirtschaftslage - Kurzfristige Maßnahmen
Der Fokus liegt laut Landeshauptmann auch 2023 weiter auf Vermeidung einer Stagflation sowie auf die Sicherung der Energieversorgung.
Einen sorgenvollen Blick richtete der Landeshauptmann auch auf China, wo die Abkehr von der Null-Covid-Politik zu einer massiven Infektionswelle führt. Dies könne Versorgungssicherheit und Preisentwicklung negativ beeinflussen, meinte Kompatscher.
"In diesem unsicheren Umfeld muss die Landesverwaltung der Lage sein, auch kurzfristige Maßnahmen setzen zu können", betonte der Landeshauptmann.
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LPA/san