Pressemitteilungen
Nach Vogelgrippefall in Tirol keine erhöhte Gefahr für Südtirol
Nordtirol meldete am Donnerstag sechs tote Schwäne infolge der Vogelgrippe (Stamm H5N1). Südtirols Landesveterinärdirektor Paolo Zambotto entwarnt: "In Südtirol gab es noch nie einen Seuchenherd."
Im Jahr 2022 tobte in Europa die bislang schlimmste Epidemie der Geschichte unter den Vögeln. "50 Millionen Tiere mussten getötet werden", berichtet Landesveterinärdirektor Paolo Zambotto. In Südtirol gab es keinen Seuchenherd – "den gab es in meiner dreißigjährigen Amtszeit im Übrigen noch nie", fügt er hinzu. Nordtirol meldete gestern (19. Jänner) sechs tote Schwäne und einen toten Pelikan in einem Tierpark, seit 10. Jänner gelten in Österreich besondere Vorsichtsmaßnahmen.
Keine Gefahr für den Menschen - auch nicht in Lebensmitteln
Derzeit gebe es keinen Anlass, zu befürchten, dass die Vogelgrippe jetzt nach Südtirol übergreifen werde. "Gefährdet sind Tiere in der Nähe von Feuchtgebieten oder Massentierhaltungen. In Südtirol gibt es einige größere Betriebe für die Eierproduktion, sonst halten die Bauern eine überschaubare Gruppe von Geflügel", sagt Zambotto. Für den Menschen stelle die Vogelgrippe keine Gefahr dar und könne auch nicht über Lebensmittel übertragen werden. "Die Vogelgrippe ist eine ernste Gefahr für die Gesundheit von Vögeln. Trotz des vermehrten Auftretens von Vogelgrippe in ganz Europa ist Südtirol immer verschont geblieben. Dies auch aufgrund notwendigen Schutzmaßnahmen von Seiten der Tierhalter. Ich appelliere weiterhin im Sinne der Prävention vorsichtig zu handeln", unterstreicht Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Vor Zukauf an Amtstierarzt wenden, Stallhaltung empfohlen
Übertragen wird diese Vogelgrippe vor allem durch Zugvögel oder durch neu zugekaufte Tiere, bei denen die Seuche im Vorfeld nicht festgestellt wurde. "Seit 1. Dezember 2022 gilt in Italien eine Dringlichkeitsverordnung, die voraussichtlich am 31. Jänner verlängert wird", informiert der Landesveterinärdirektor. Geflügelhaltern wird Stallhaltung empfohlen; zudem sollen Futterreste im Freien vermieden werden, da sie Zugvögel zum Verweilen anziehen und damit das Risiko erhöhen, das hofeigene Geflügel anzustecken. "Wer Tiere zukauft, sollte sich vorher beim Amtstierarzt informieren: Wir sind über die aktuellen Seuchenherde im Bild", sagt Zambotto.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/uli