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2. Februar: Findbuch zu "Kulturkommission"-Beständen wird vorgestellt

Die verstreuten Bestände der "Kulturkommission Südtirol", die zur "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe" des Dritten Reiches gehörte, wurden erstmals in einem Findbuch erfasst.

Die Bestände der "Kulturkommission Südtirol" wurden auf gemeinsame Initiative des Südtiroler und Tiroler Landesarchivs in den vergangenen Jahren in einem gut 400 Seiten starken Findbuch verzeichnet. Ab 2. Februar kann dieses als pdf-Datei über die Webseiten der beiden Archive abgerufen werden. 

Bei dem erfassten Material handelt es sich um die Unterlagen der 1940 von der "Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe" eingesetzten Kommission, die heute in zahlreichen Archiven und Sammlungen in ganz Europa und in den USA verstreut gelagert sind. Die bis zum Kriegsende im Mai 1945 tätige Kulturkommission hatte den Auftrag, nach dem deutsch-italienischen Umsiedlungsabkommen von 1939 das materielle und immaterielle kulturelle Erbe Südtirols (von Brauchtum über Gerätschaften, Trachten, Volkserzählungen, Hausmarken, Volksmusik, Mundarten, Bauformen, Archive und Kirchenbücher bis hin zu bildender Kunst, Vorgeschichte usw.) zu erfassen. Damit sollten einerseits im Sinne der NS-Ideologie dessen "urgermanische" Wurzeln dokumentiert, zum anderen den abwandernden Südtiroler "Volksdeutschen"/Ladinern im künftigen geschlossenen Siedlungsgebiet "Identität" und Geschichte gesichert werden. Zu diesem Zweck beschäftigte die Kommission an die sechzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und verfügte über damals modernste Technik.

Das nun vorliegende Spezialrepertorium gibt einen umfassenden und detaillierten aktuellen Überblick zur archivalischen Hinterlassenschaft der "Kulturkommission Südtirol" und wird

am Donnerstag, 2. Februar 2023,

um 11 Uhr

im Festsaal des Ansitzes Rottenbuch (2. Stock)

Bozen, Armando-Diaz-Straße 8

von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, dem designierten Direktor des Südtiroler Landesarchivs, Gustav Pfeifer, dem Direktor des Tiroler Landesarchivs, Christoph Haidacher, und dem Hauptbearbeiter Roland Unterweger (Tiroler Landesarchiv) vorgestellt. Es wurde nach internationalen archivischen Standards erarbeitet und stellt eine wichtige Grundlage für die künftige Forschung dar. Bei der Pressevorstellung werden auch originale Materialien (Pläne, Zeichnungen, Fotos und Karteikarten) aus den Beständen des Landesdenkmalamts und des Landesarchivs gezeigt.  


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/jw