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Interesse für Coworking groß: Zeitersparnis ausschlaggebend
Das Organisationsamt hat die Ergebnisse einer Umfrage zum Coworking unter den Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung zusammengefasst. Der Denkanstoß zur Schaffung von Coworking Spaces ist gegeben.
Im Auftrag der Landesregierung hat das Organisationsamt des Landes eine Umfrage zum Thema Coworking unter den Südtiroler Beamtinnen und Beamten durchgeführt. Das Ergebnis ist überraschend: 42 Prozent derjenigen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, erklärten, an Coworking interessiert zu sein, wobei der Prozentsatz dadurch beeinflusst sein kann, dass diejenigen, die nicht interessiert waren, den Fragebogen einfach nicht ausgefüllt haben. Die Hauptmotivation der interessierten Arbeitnehmenden ist die Zeitersparnis: Die 1.473 Arbeitnehmenden, die sich für Coworking interessieren, würden insgesamt etwa 223.193 Kilometer in einer Woche und, auf individueller Ebene, 4,5 Stunden Reisezeit und 38,7 Euro an wöchentlichen Ausgaben sparen. Die Befragten erwarten sich für ihre Co-Working-Arbeit die Bereitstellung technischer Geräte. Der vollständige Bericht über die Umfrage kann von der Website www.coworking.bz.it heruntergeladen werden.
Weg offen zu drittem Arbeitsplatz
In der Pandemiezeit wurden sowohl die Vorteile in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit, die Verringerung des Autoverkehrs und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als auch die kritischen Aspekte der Fernarbeit in Notfällen deutlich. Die Schaffung von Coworking Spaces könnte einigen Bedürfnissen gerecht werden und den Weg zu einer dritten Möglichkeit ebnen, die die traditionelle Arbeit in Präsenz und die Arbeit im Homeoffice ergänzt. Die Ergebnisse dieser Umfrage stellen somit einen ersten Denkanstoß für die Einführung von Coworking für das Personal des öffentlichen Sektors in Südtirol dar. Der Bericht analysiert die Ergebnisse der Umfrage, die bei den öffentlichen Bediensteten der Gebietskörperschaften (Land, Schule, Gesundheitswesen, Gemeinden, Bezirksgemeinschaften usw.) und des Staates (z.B. INPS) im Land durchgeführt wurde. Im November wurden insgesamt 3.503 gültige Fragebögen ausgefüllt.
Die zentrale Frage des Fragebogens war, ob die Mitarbeiter an Coworking interessiert seien. 58 Prozent der Befragten waren nicht an dieser Arbeitsform interessiert, während 42 Prozent Interesse zeigten. Wie zu erwarten, scheint der Anteil der Interessierten insgesamt recht hoch zu sein, allerdings ist zu beachten, dass diejenigen, die sich nicht für das Thema interessierten, an der Online-Befragung gar nicht teilgenommen haben. So kommt es, dass das Interesse an Coworking bei denjenigen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, besonders hoch ist. Dieser Anteil steigt bei den Mitarbeitenden der Gesundheitsämter auf 52,1 Prozent und sinkt bei den Beschäftigten in Gemeinden und Bezirksgemeinschaften auf 32,5 Prozent. Bei den Betriebs- und Führungskräften ist das Interesse geringer (hier sind nur 36,2 Prozent an Coworking interessiert), während es bei den Verwaltungsangestellten 42,4 Prozent beträgt.
Die Beweggründe der Interessenten: Zeitersparnis
Bei den Beweggründen für das Interesse an Coworking (es konnten bis zu drei angegeben werden) wurde die Zeitersparnis mit Abstand am häufigsten genannt: Fast sieben von zehn Befragten gaben diese Antwort. Mit einigem Abstand folgten vier Gründe, die jeweils etwa 35-40 Prozent der Antworten ausmachten, nämlich: Stressabbau, Interesse an der Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Büros und anderen Arbeitsplätzen, Geld sparen und die Möglichkeit, näher bei der Familie zu sein.
Erwartungen: Ausstattung, Raum, Transport
Bei den Erwartungen an einen möglichen Coworking Space wurde am häufigsten (bis zu vier Nennungen waren möglich) die Verfügbarkeit von technischen Geräten wie PCs und Druckern genannt (90,2 Prozent der Befragten), gefolgt von sicheren Räumen für die Aufbewahrung von Arbeitsmaterial und Geräten (51 Prozent), Räumen für Videokonferenzen und Gruppenarbeit (47,4 Prozent) und dem Angebot an nahe gelegenen öffentlichen Verkehrsmitteln (36,8 Prozent).
Potenzielle Coworking-Mitarbeitende würden am liebsten montags und freitags arbeiten und wären bereit, im Durchschnitt drei Tage pro Woche zu arbeiten. Die im Fragebogen befragten 1.473 an Coworking interessierten Arbeitnehmenden würden insgesamt 3.986 Fahrten pro Woche einsparen, das heißt (bei einem durchschnittlichen Arbeitsweg von 56 Kilometern) 223.193 gefahrene Kilometer, 4,5 Stunden Fahrzeit und 38,7 Euro an Ausgaben pro Woche.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/red/mdg/uli