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Die Arbeit der Frau in der Euregio: Projektvorstellung in Trient

Um die Arbeit der Frauen und das weibliche Unternehmertum ging es beim jüngsten Euregio-Dienstag in Trient. Geplant wird eine Euregio-Fortbildung für Unternehmerinnen.

Frauen spielen in der Wirtschaft und der lokalen Entwicklung eine wichtige Rolle, aber ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt liegt oft unter den Möglichkeiten. Verschiedene Studien belegen, dass Frauen ein wertvolles unternehmerisches Potenzial darstellen, das nicht entsprechend ausgeschöpft wird. Über das weibliche Unternehmertum wurde gestern Abend (7. März) im Rahmen des Euregio-Dienstags in der Casa Moggioli in Trient diskutiert. Den Anlass dazu bot die Vorstellung des Projekts "Territoriale Entwicklung: Dimension Frau", das die Chancen und Herausforderungen, aber auch erfolgreiche Beispiele weiblichen Unternehmertums in der Euregio unter die Lupe nimmt. An der Veranstaltung nahmen unter anderen der Trentiner Landesrat Achille Spinelli, Mariangela Franch von der Universität Trient, der Direktor Bruno Degasperi sowie Annalisa Zeni von der Unternehmensakademie der Handelskammer Trient, die Generaldirektorin der Trentiner Arbeitsagentur, Stefania Terlizzi, und Trentino-Sviluppo-Direktor Mauro Casotto teil. 

Mehr berufstätige Frauen bedeuten mehr Wertschöpfung

Das Forschungsprojekt "Territoriale Entwicklung: Dimension Frau" wurde unter dem Trentiner Vorsitz von der Euregio gefördert und in Zusammenarbeit zwischen den für Wirtschaft zuständigen Abteilungen der drei Landesverwaltungen sowie Trentino Sviluppo und der Standortagentur Tirol sowie der Handelskammer Trient durchgeführt. "Die Arbeit der Frauen kommt allen zugute", zeigte sich Landesrat Spinelli überzeugt. "Den Zusammenhang zwischen Frauenbeschäftigung und Bruttoinlandsprodukt ist mittlerweile von zahlreichen internationalen Organisationen bestätigt. Banca d'Italia schätzt, dass auch wenn nur 60 Prozent der Frauenbeschäftigungsquote erreicht würden, das BIP um sieben Prozentpunkte steigen würde. Mehr berufstätige Frauen bedeuten also mehr Produktivität und Wertschöpfung." 

Überlebensherausforderungen bewältigt

Weibliche Unternehmen machten etwa ein Fünftel aller Unternehmen in der Euregio aus, informierte Forscherin Franch. Die Entstehung dieser Unternehmen falle zu einem großen Teil in eine Zeit globaler struktureller Krisen. Daher würden sie in der Geschichte des weiblichen Unternehmertums nicht als Hauptdarstellerinnen des italienischen Wirtschaftswunders gesehen, vielmehr werde ihre Tätigkeit in der Zeit der Finanz- und Pandemiekrisen verortet. Die vorherrschende Kleinstunternehmensdimension mit bis zu neun Mitarbeitenden und die Rechtsform des Einzelunternehmens hätten die Unternehmen vor starke Überlebensherausforderungen gestellt, die jedoch in den meisten Fällen bewältigt wurden.

Direktor Degasperi unterstrich die Bedeutung der Fortbildung. Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Komplexität gelte es, besonders auch die Führungskräfte in den Unternehmen zu schulen. 

Euregio-Lehrgang für Managerinnen

Vorgestellt wurden gestern Abend nicht nur Daten, die von Frauen geführten Unternehmen eine größere Achtsamkeit für Umwelt und Nachhaltigkeit auch im Sozialen bescheinigen, sondern auch ein Euregio-Fortbildungsprojekt für Unternehmerinnen. 30 Frauen aus den drei Ländern soll eine Schulung ermöglicht werden zu deren Abschluss sich die Teilnehmerinnen um den Preis "Territoriale Entwicklung: Dimension Frau bewerben" können. Den Siegerinnen winkt eine Starthilfe für ihre Aktivität in einem Gründerzentrum.


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LPA/red/jw