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Zukunft der Landschaft: Fachtagung zeigt neue Wege auf
Wie Landschaft nachhaltig produktiv gestaltet werden kann, stand im Fokus der Fachtagung "Destination Landschaft" heute (24. März) in Bozen. LRin Kuenzer: "Landschaft ist unser wertvollstes Kapital."
Auf der internationalen Tagung "Destination Landschaft – sichern wir unsere Lebensgrundlage" wurde heute (24. März) in Bozen das Thema Landschaft in einer ungewohnten Art neu diskutiert. Organisiert wurde "Destination Landschaft" vom Ressort Raumentwicklung, Landschaft und Landesdenkmalamt des Landes.
Die Vielzahl an Referenten hat ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit geworfen, den Erhalt unserer Lebensgrundlage ernsthaft anzugehen. "Es ist an der Zeit, dass wir uns von der Vorstellung lösen, dass wir unsere Pflicht erfüllt haben, wenn wir Teile der Landschaft schützen", stellte Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer klar. Landschaft sei nicht auf den Schutzbegriff zu reduzieren, sondern die Grundlage für unsere physische und psychische Gesundheit und schlussendlich für unsere Existenz, so die Landesrätin.
Hochgruber Kuenzer überbrachte eine Grußbotschaft von Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Die Landschaft ist und bleibt ein zentrales Thema für die Zukunft. Wir benötigen eine langfristige Strategie, um die Landschaft und unsere Lebensgrundlage unter Einbeziehung aller Akteure im Land schützen zu können", erklärte der Landeshauptmann.
Regionenminister Roberto Calderoli betonte in einer Videobotschaft: "Die Politik muss zukunftsorientierte Entscheidungen treffen, pragmatische und bewusste, aber nicht ideologische Entscheidungen", so Calderoli. Jede davon müsse die Bedürfnisse der Landschaft mit denen der Menschen in Einklang bringen.
Landschaft als tragendes Element
Wie wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen können, indem wir die biologische Vielfalt, die Ernährungssicherheit und die Landschaft als Lebensgrundlage erhalten, sei die wichtigste Frage, betonte Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer in ihrer Rede. "Neue Horizonte zu öffnen, erfordert Mut", so die Landesrätin. "Unsere Landschaft liefert Nahrung, ist Erholungs- und Lebensraum: Sie ist unser wertvollstes Kapital, ihr Wert lässt sich nicht auf einen einzigen Wirtschaftsfaktor reduzieren."
Landschaftsarchitekt Andreas Kipar vom Beratungs- und Planungsunternehmen LAND, der die Tagung wissenschaftlich betreute, betonte: "Alles ist Landschaft. Südtirol hat sich 2021 mit einer aktiven Strategie auf den Weg gemacht, um die Landschaft langfristig zu sichern", erklärte Kipar. "Wir müssen uns auf eine produktive Landschaft konzentrieren, die wirtschaftlichen und sozialen Nutzen bringt, und die Bürger und Interessensgruppen einbeziehen, wie es bei dem Pilotprojekt in Algund der Fall war. So können neue Wege eingeschlagen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen werden", sagte Kipar.
Drei Themenblöcke und viele Erfahrungsberichte
In den drei Themenblöcken "Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft", "Klima und Bodenverbrauch" und "Landschaft, Identität und Gemeindeentwicklung“ präsentierten heute Vormittag Keynote Speaker ihre Ansätze, die in der anschließenden Diskussion mit Expertinnen und Experten vertieft wurden. Evelyn Oberleiter vom Beratungsunternehmen Terra Institute führte durch die Tagung.
So hat Martin Herrmann, Arzt und Vorsitzender von KLUG (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit) eindringlich darauf hingewiesen, "dass Zeitfenster zu nutzen, das dem Patienten angeschlagene Landschaft bleibt, um lebenserhaltenen Maßnahmen durchzuführen." Volker Demuth, Lyriker und Kulturwissenschaftler, hat eindrucksvoll die Notwendigkeit angeführt, aus der hegemonialen Landschaft zur balancierten Landschaft zu finden. Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, nannte praktische Beispiele, wie zukunftstaugliche Planung aussehen kann. Verschiedene Spannungsfelder wurden zwischen Referentinnen und Referenten und dem großem Publikum aus Gemeindevertretern und Fachleuten diskutiert.
Am Nachmittag ging es mit der Präsentation von Best practices weiter: Wolfger Mayrhofer von der Aktionsgruppe 6 der EUSALP (EU-Makrostrategie für den Alpenraum) sprach über die nachhaltige Sicherung der alpinen Landschaften, für die eine ganzheitlich funktionierende Raumplanung der Schlüssel zum Erfolg ist. Über die Weiterentwicklung der Stadt Fellbach, die mit dem Projekt "Agriculture meets Manufacturing" eines der 16 offiziellen Projekte der Internationalen Bauausstellung Stuttgart (IBA’27) ist, berichtete Christian Plöhn, Leiter des Stadtplanungsamtes. Die Gemeinde Lichtensteig im Kanton St. Gallen stand schließlich im Zentrum des dritten Erfahrungsberichts von Stadtpräsident Mathias Müller über die Neubelebung der einst wohlhabenden Stadt.
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LPA/tl/mpi