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Teßmann: Vortrag und Tagung zu Bürgerwissenschaften am 25. und 26. Mai
Um "Citizen Science", um Bürgerbeteiligung an Wissenschaft geht es in der Landesbibliothek Teßmann bei einem Expertengespräch am 25. und einer Fachtagung am 26. Mai.
Bürgerbeteiligung an Wissenschaft ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Bereits seit der Professionalisierung von Wissenschaft ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sind Bürgerinnen und Bürger Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Ohne die Beteiligung interessierter Laien, die Materialien für künftige Forschungen zusammentrugen, hätte sich eine spezialisierte Wissenschaft in den verschiedenen Disziplinen kaum entwickeln können. Auch für die Beschaffung von Staatswissen war die Expertise von Laien und Beamten unverzichtbar. Für den historischen Raum Tirol denke man beispielsweise an die Sammlertätigkeiten des Bürgertums, an die durch Bürgerinnen und Bürger aufgebauten und betreuten Museumsvereine in Innsbruck, Bozen und Meran, an die Teßmann-Sammlung, aber auch an Kapitel der jüngeren Zeitgeschichte im Umfeld der SS-Ahnenerbe-Kommissionen.
Das Thema "Citizen Science", also die Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen, die in diesem Wissenschaftsbereich nicht institutionell gebunden sind, ist in der kommenden Woche in der Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann" angesagt.
Vortragsabend "Citizen Science heute" am 25. Mai
"Citizen Science heute: Bürgerbeteiligung an Wissenschaft" ist der Titel des Vortragsabends bei dem am Donnerstag, 25. Mai 2023 um 19 Uhr im Lesesaal der Landesbibliothek Teßmann in Bozen Gerit Oberraufner vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Wien darüber sprechen wird, wie eine Förderorganisation Citizen Science vorantreiben kann. Max Haller von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird der Frage nachgehen, welches Interesse Bürgerinnen und Bürger an der Wissenschaft haben.
Tagung zu den Bürgerwissenschaften am 26. Mai
Am Folgetag,
am Freitag, 26. Mai 2023
wird um 9 Uhr
im Lesesaal der Landesbibliothek "Teßmann"
in Bozen, Armando-Diaz-Straße 8,
die Historikerin Brigitte Mazohl von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die Tagung "Bürgerwissenschaften im 19. und frühen 20. Jahrhundert, unter besonderer Berücksichtigung von Tirol" eröffnen. Diese Tagung will einen Einblick in aktuelle Fragestellungen von Bürgerwissenschaften – die Vorformen von Citizen Science im historischen Raum von Zentraleuropa und insbesondere von Tirol in den Blick nehmen. Unter den Referenten sind Wolfgang Göderle vom Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz, Mirko Saltori von der Stiftung "Museo storico del Trentino", Roland Sila von der Bibliothek des Ferdinandeums in Innsbruck, der ehemalige Landesarchivar Josef Nössing und der Bremer Historiker Michael Wedekind.
Die beiden Veranstaltungen, die von der Landesbibliothek Teßmann und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Akademie Meran veranstaltet werden, sind frei zugänglich.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/jw