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Euregio-Akademie 2023: Auftakt in Toblach zum Thema Krieg und Frieden

Die erste Etappe der Euregio-Akademie 2023 ist am Wochenende in Toblach über die Bühne gegangen. Sie stand ganz im Zeichen des Ukraine-Konflikts und des möglichen EU-Beitritts der Ukraine.

In Toblach ist am Wochenende der Startschuss der diesjährigen Euregio-Akademie gefallen. Rund 30 Teilnehmende haben unter anderem auch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher über "Krieg und Frieden in Europa" diskutiert, wobei insbesondere der Krieg in der Ukraine und ein möglicher EU-Beitritt der Ukraine im Fokus standen. Als Gast anwesend war auch der Botschafter der Republik Ukraine in Österreich, Vasyl Khymynets. Die Veranstaltung fand im Grand Hotel Toblach, dem Euregio-Kulturzentrum im Hochpustertal, statt.

Ukraine-Konflikt und möglicher EU-Beitritt im Fokus

Die Fragestellungen rund um den Krieg in der Ukraine waren vielfältig. So wurde der Konflikt mit namhaften Referentinnen und Referenten sowohl aus dem Blickwinkel der Ukraine, als auch aus jenem Russlands beleuchtet. Unter der Moderation von Günther Rautz vom Institut für Minderheitenrecht der Eurac wurden Perspektiven zur Überwindung des Ukraine-Konflikts aufgezeigt, unter anderem am Beispiel der Befriedung des ethnischen und zwischenstaatlichen Konflikts in Bosnien-Herzegowina.

Cuno Tarfusser, ehemaliger Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, zeigte die juristische Dimension des Ukraine-Kriegs anhand der Möglichkeiten und Einschränkungen für eine Verfolgung von Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof auf.

Die Perspektive der Ukraine auf eine EU-Mitgliedschaft wurde hingegen unter der Moderation der ehemaligen EU-Abgeordneten Eva Lichtenberger vom Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Innsbruck, Walter Obwexer, unter die Lupe genommen und in einer anschließenden Paneldiskussion mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und dem Botschafter der Urkaine in Österreich, Vasyl Khymynets, vertieft.

An einem abendlichen Kamingespräch über "Die Euregio als Modell?" beteiligte sich auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist für uns eine Möglichkeit, auf Ebene des historischen Tirol die Zusammenarbeit zu verstärken und im europäischen Geiste Grenzen zu überwinden", erklärte Kompatscher. "Allerdings muss man feststellen, dass sich unsere Rahmenbedingen mit autonomen Zuständigkeiten von jenen anderer Situationen unterscheiden, wo es aktuelle Konflikte oder gar kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Unser Modell kann nicht eins zu eins übertragen werden auf wesentlich komplexere Situationen."

Nächste Etappen in Alpbach und Arco

Die Euregio-Akademie ist eine Initiative der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Zusammenarbeit mit der Stiftung "Fondazione Trentina Alcide De Gasperi" und dem Forschungsinstitut Eurac Research.

Seit dem Jahr 2015 richtet sie sich an junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren aus allen drei Landesteilen. Rund 30 Studierende und Interessierte treffen sich an drei Seminarwochenenden in jeweils einem der drei Landesteile, um intensiv in die Grundlagen und Kernthemen der Europaregion einzutauchen und sich mit Fachleuten und Verantwortungstragenden auszutauschen.

Die zweite Etappe der Euregio-Akademie findet im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach vom 17. bis zum 20. August 2023 im Tiroler "Dorf der Denker" statt. Die Teilnehmenden setzen sich dort mit der Partizipation und Mitgestaltung in der Euregio auseinander. Vom 17. bis zum 19. November trifft sich die Gruppe dann in Arco im Trentino. Dabei werden die geschichtlichen und rechtlichen Grundlagen der Euregio vertieft.


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LPA/red/mpi