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#Bilanz18_23 (2/4): Ältere Generation rückt in den Fokus
Gemeinsam mit Christine Gostner von Stefenelli ging Landesrätin Deeg bei ihrer Bilanzpressekonferenz auf wichtige Meilensteine der Südtiroler Seniorenpolitik ein.
2019 hat Landesrätin Waltraud Deeg die Zuständigkeiten für die Bereiche Familie, Senioren, Soziales und Wohnbau übernommen - "es ist das schönste Ressort, das man haben kann", hob Landesrätin Deeg bei der Bilanzpressekonferenz am heutigen Montag (17. Juli) hervor. "Soziale Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit ziehen sich durch mein Ressort, es geht darum, sich stark zu machen für jene, die keine starke Lobby hinter sich haben", führte die Landesrätin aus. Jene, die leider auch oft dazugehören, seien die Seniorinnen und Senioren. "Seniorinnen und Senioren in Südtirol sind von unschätzbarem Wert und von großer Bedeutung für die Gesellschaft", hob Christine Gostner von Stefenelli hervor, die sich seit vielen Jahren für Seniorenanliegen auf lokaler, aber auch auf europäischer Ebene einsetzt. Im internationalen Vergleich stehe Südtirol gut da, allerdings gebe es auch noch Maßnahmen, wie altersgerechte Arbeitsplätze für die Generation 60+, die Verbesserung der Absicherung der Pflegezeiten oder die Ermöglichung des Mehrgenerationenlebens, die es anzugehen gelte.
Betreuungs- und Pflegelandkarte zeigt Bedarf auf
Südtirol ist – ebenso wie andere europäische Länder und Regionen – mittendrin im demografischen Wandel. Dies heißt, dass auch bei uns die Bevölkerung zunehmend älter wird und stellt damit die bestehenden Systeme vor neue Herausforderungen, gilt es doch einen erhöhten Grad an pflegebedürftigen Menschen mit einer rückläufigen Verfügbarkeit von Fachpersonal in Einklang zu bringen. Um künftige Investitionen im Pflegebereich zielgerichtet steuern zu können, hat Landesrätin Deeg gemeinsam mit den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaften eine Betreuungs- und Pflegelandkarte erstellt. Eine zentrale Leistung im Bereich der Pflege ist das Pflegegeld: "Das Pflegegeld ist ein Best-Practice-Modell, weil es eine pflegeorientierte, haushaltsfinanzierte Maßnahme für die Menschen ist", hob Landesrätin Deeg hervor. 2022 wurden 245,5 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Damit wurden rund 11.500 pflegebedürftige Menschen in Südtirol unterstützt. Dreiviertel von ihnen leben in einem der 78 Südtiroler Seniorenwohnheime.
Die Coronapandemie bezeichnete Deeg, ebenso wie den laufenden Krieg und die Energiekrise, als eine der großen Herausforderungen dieser Legislatur. Während der Pandemie habe es zahlreiche herausfordernde Situationen in den Heimen gegeben, die Mitarbeitenden dort hätten teilweise Übermenschliches geleistet. In dieser Zeit sei jedoch auch die Vernetzung untereinander intensiviert worden, um gemeinsam diese Krise zu meistern.
Neben der Absicherung der Betreuung in Seniorenwohnheimen setzt das Land Südtirol zunehmend auf den Ausbau des betreuten und begleiteten Wohnens und der ambulanten (unterstützenden) Pflegedienste. Es gehe darum, ältere Menschen zu befähigen, möglichst lange selbstständig und autonom leben und wohnen zu können. Dafür wurden in der vergangenen Legislatur auch neue Modelle ermöglicht: So wird beispielsweise in Prad am Stilfserjoch derzeit das "Betreute Wohnen Plus" umgesetzt.
Südtirol hat erstmals ein Gesetz zur Förderung des aktiven Alterns
Wenngleich die Bevölkerung immer älter wird, bleiben Südtirols Seniorinnen und Senioren immer länger fit. Um diese Entwicklung positiv voranzutreiben, wurde im Herbst 2022 das Landesgesetz zum Aktiven Altern verabschiedet. Dies ist die erste rechtliche Basis, um Maßnahmen in diesem Bereich mit Landesmitteln fördern zu können. Seitdem befindet sich das Gesetz in Umsetzung, unter anderem indem der neue Landesseniorenbeirat im Juni eingesetzt wurde. Dieser soll sich künftig aktiv in die Südtiroler Seniorenpolitik einbringen und damit ein Sprachrohr für die ältere Generation sein. Eingesetzt werden soll zudem ein Seniorenanwalt oder eine Seniorenanwältin, der oder die sich besonders der Anliegen der älteren Menschen in Südtirol annimmt. "Seniorinnen und Senioren sind eine wertvolle Ressource für die gesamte Gesellschaft. Dies soll mit dem Landesgesetz zum Aktiven Altern anerkannt und gefördert werden", unterstrich Seniorenlandesrätin Deeg. Sie baue darauf, dass sich die volle Wirkungskraft des Gesetzes in den nächsten Jahren weiter entfalte und dies der gesamten Gesellschaft zugutekomme.
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LPA/ck