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Alfreider: "Schule und Kultur sind fundamentale Werte für die Ladiner"

Praxisnahes Lernen, Mehrsprachigkeit, Bewegung, Digitalisierung, Sprach-, Jugend- und Kulturförderung standen bei einem Mediengespräch mit Landesrat Alfreider am 3. August in St. Ulrich im Fokus.

Die ladinsiche Schule lege immer mehr Augenmerk auf praxisnahes Lernen, betonte der Landesrat für Ladinsiche Bildung und Kultur Daniel Alfreider, bei einem Mediengespräch in der ladinischen Landesberufsschule für Kunsthandwerk ist St. Ulrich. Weiterhin ermögliche Südtirols Autonomie ein auf die Bedürfnisse der Ladinerinnen und Ladiner maßgeschneidertes Schulsystem mit Unterricht in mehreren Sprachen, wobei die Mehrsprachigkeit inzwischen Markenzeichen der ladinischen Schule sei.

Auf Gesundheit und Bewegung in den Kindergärten und Schulen habe man letzthin besonders Wert gelegt, betonte der Landesrat. So wurde dazu ein eigener Leitfaden erarbeitet. Neben Projekten, die gemeinsam mit Sportvereinen und der Gemeinde umgesetzt werden, wird an den ladinischen Grundschulen Bewegungserziehung probeweise auf mehr Stunden ausgedehnt. Der Zusatz-Sportunterricht soll der Entwicklung der Kinder zugutekommen, unterstrich Alfreider.

In der herausfordernden Pandemie-Zeit habe man auf die Weiterführung des Unterrichts in digitaler Form, aber vor allem auch in Präsenz gesetzt. Dafür wurden die Klassenräume mit Geräten zur Messung der Luftqualität ausgestattet, die, wie der Landesrat erklärte, auch jetzt noch für ein angenehmes Raumklima nützlich sind.

Für Schule und Kultur wurden laut Alfreider weitere Arbeitsplätze in die ladinischen Täler gebracht so z.B. für den pädagogischen Bereich in St. Ulrich und zuvor in Pikkolein.

"Schule und vor allem auch Kultur haben einen fundamentalen Stellenwert für uns als ladinische Minderheit", betonte der Landesrat und verweis darauf, dass das Budget für Kultur und Jugendarbeit wieder stabil sei. Es komme jenen zugute, die wohl am meisten für Jugend und Kultur arbeiten, nämlich den Verbänden und Vereinen. Von 2019 bis 2023 wurden 600 Anträge um Zuschüsse im Kulturbereich angenommen.

Für die Jugendlichen sei es unter anderem gelungen, ein Haus der Jugend am Würzjoch und den Jugendraum "fun & more" in Wolkenstein bereitzustellen. Zugleich setzte er sich ein, die Bildungsgebäude zu modernen Lehr- und Lernorten zu machen und die Bauvorhaben dazu z.B. in Stern und Corvara voranzubringen, führte der Landesrat aus.

Ladinische Schule setzt auf Inklusion, Mehrsprachigkeit und Digitalisierung

Wie Schulamtsleiterin Edith Ploner unterstrich, seien die Einschreibungszahlen für die Schulen in Gröden und im Gadertal stabil. Für den Kindergarten wird ein leichter Rückgang der Einschreibungen verzeichnet. Als wichtige Konzepte für die ladinische Schule in den vergangenen Monaten, aber auch für die Zukunft nannte Ploner die Inklusion, die Mehrsprachigkeit und auch die Digitalisierung für die die Schulen weiter mit Geräten gerüstet und die Lehrpersonen weiter mit Fortbildungen vorbereitet wurden.

In punkto Personal sei es nicht nur gelungen, drei weitere Direktionsstellen dazu zu bekommen. Ebenso hätte man 5,5 zusätzliche Lehrerstellen erhalten, es sei gelungen neun weitere Lehrerstellen über das Schulbudget dazu zu bezahlen und auch zwei Schulsozialpädagoginnen anzustellen, zeigte sich Ploner zufrieden und verwies auch auf das letzthin gestiegene Budget für die Schule.

Für Pflege und Entwicklung der ladinischen Sprache eingesetzt

Für die Sprachpflege und Sprachentwicklung hat sich in den vergangenen Jahren weiterhin das ladinische Kulturinstitut Micura de Rü in St. Martin in Thurn eingesetzt, das weitere Wörterbücher herausgebracht, Grammatiken ajourniert, Korrekturprogramme erstellt und Sprachkurse organisiert hat, wie der geschäftsführende Direktor Jürgen Runggaldier berichtete. Zusammengearbeitet wurde auch mit den anderen ladinischen Kulturinstituten – so ist eine gemeinsame Wörterbuch-App in Ausarbeitung und eine große Tagung im Oktober in Cortina in Planung.


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LPA/san