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Tag der Autonomie: Fokus auf Begegnung und Bewusstseinsbildung

Für den diesjährigen Tag der Autonomie am 5. September haben Landesregierung und Landtag gemeinsam ein reichhaltiges Programm für die Bevölkerung organisiert. Heute wurde es im Detail vorgestellt.

"Autonomie Real" ist der Titel des diesjährigen "Tags der Autonomie" am kommenden Dienstag, 5. September. Im Mittelpunkt stehen Formate und Initiativen, die zur Begegnung mit den Mitgliedern der Landesregierung und des Südtiroler Landtags sowie zur Auseinandersetzung mit Südtirols Kulturgeschichte, Autonomie und Demokratie einladen. 

Landeshauptmann Arno Kompatscher verwies in der heutigen (31. August) Pressekonferenz auf den großen Wert der Südtiroler Autonomie: "Wir müssen uns bewusst sein, was diese Autonomie für uns bedeutet, wie wir sie leben und umsetzen können. Dabei gilt es, den Blick nicht nur auf die Geschichte der Autonomie, sondern vor allem auch auf ihre Zukunft zu richten." Deshalb sei auch der Tag der Autonomie so wichtig: "Es geht um die Bewusstseinsbildung zum Thema Autonomie hier im Land. Dieser Tag soll dazu beitragen, dass wir verstärkt wahrnehmen, dass die Autonomie ein Schatz ist, den es zu bewahren, zu pflegen und bei Bedarf auch nachzubessern gilt", erklärte der Landeshauptmann.

Veranstaltungsorte am und um den Silvius-Magnago-Platz

Gelingen soll dies mit einem bunten Programm, das an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger gerichtet ist. Veranstaltungsorte sind das Landhaus 1 (Palais Widmann), der Südtiroler Landtag und der Silvius-Magnago-Platz. Landtagspräsidentin Rita Mattei unterstrich die Bedeutung dieses besonderen Tags: "Die Autonomie existiert nicht nur auf dem Papier. Sie ist die Grundlage, auf der der Landtag seine Tätigkeit ausübt und die es ihm ermöglicht, Gesetze für die lokale Bevölkerung zu verabschieden. Autonomie ist real, wie schon der Titel der Veranstaltung sagt, der nicht treffender sein könnte." Und Autonomie habe mit Balance zu tun, so Mattei: "Um dies darzustellen, haben wir Mich Kemeter, den siebenfachen Slackline-Weltrekordhalter aus der Steiermark, eingeladen. Indem er den Silvius-Magnago-Platz auf einer Highline überquert, symbolisiert er das, was die Politik prägt: das Gleichgewicht suchen, Brücken bauen, Grenzen überwinden".

Für Michaela Morandini, Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und Volksanwältin, steht Autonomie auch für Selbstbestimmung und die Frage, wie alle Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden können. Zentrales Thema am Tag der Autonomie soll deshalb auch die Inklusion sein und die Rechte der Menschen mit Beeinträchtigung. "Diese Rechte am Tag der Autonomie in den Fokus zu rücken, ist ein wichtiges Zeichen der Inklusion", erklärte Morandini.

Palais Widmann

Im Palais Widmann wird die Fotoausstellung "Autonomie Real. Momente der Südtiroler Kulturpolitik 1980-1999" gezeigt, die namensgebend für den diesjährigen Tag der Autonomie war. "Die Fotografien sind ein Stück gelebte Autonomie: Sie zeigen die konkrete Umsetzung der unterschiedlichsten Landesgesetze, die nach dem zweiten Autonomiestatut erlassen worden sind", berichtete Barbara Weis, Direktorin des Amts für Film und Medien in der deutschen Landeskulturabteilung. Dort ist das Projekt gestartet, mit Fotobeständen des ehemaligen Landesrates Bruno Hosp und von Luis Trebo, Fahrer von Silvius Magnago, bearbeitet von Archivarin Marlene Huber. Dann erfolgte die Erweiterung auf Fotobestände der italienischen und ladinischen Kulturabteilung, "so dass man von einer Zeitreise durch ganz Südtirol sprechen kann", sagte Weis und wies darauf hin, dass die Fotoausstellung "Autonomie Real" auch über den 5. September hinaus geöffnet bleibt.

Luca Bizzarri, Direktor des Amtes für Weiterbildung, Bibliotheken und audiovisuelle Medien in der italienischen Landeskulturabteilung stellte das Kino zum Tag der Autonomie vor: Zwischen 11 und 19.30 Uhr werden im Pressesaal im Palais Widmann sieben ausgewählte Dokumentarfilme in deutscher, italienischer, ladinischer und englischer Sprache zu sehen sein. "Die Filme beleuchten unterschiedlichste Blickwinkel, Persönlichkeiten und Themen und reichen von Nachhaltigkeit über Kunst und Kultur bis hin zur Gastronomie, von der Vergangenheit und der Gegenwart des Landes bis in die Zukunft. Nur so kann Autonomie erzählt werden", erklärte Bizzarri. Südtirol verfüge über ein großes dokumentarisches Filmerbe, das von den Kulturabteilungen des Landes verwaltet werde. Mathias Stuflesser, Direktor der Landesabteilung Ladinische Bildungs- und Kulturverwaltung, betonte die Bedeutung des Tags der Autonomie vor allem für die ladinische Minderheit am Beispiel der zeitgenössischen Lyrikerin Roberta Dapunt: "Sie steht exemplarisch für den Erfolg des Schutzes der ladinischen Kultur und Sprache: Es ist gelungen, das Ladinische nicht nur zu bewahren, sondern auch – und das ist für das Überleben einer Minderheit umso bedeutender – als ein lebendiges Medium tragfähig zu erhalten. Der zehnteilige Podcast "Understanding Autonomy" wird im Silvius-Magnago-Saal im Palais Widmann zu hören sein.

Südtiroler Landtag

Im Landtag wird am 5. September das Projekt "Landtagswahlen 2023 – Barrierefrei" vorgestellt: Im Mittelpunkt stehen eine Broschüre in einfacher Sprache und ein Erklärvideo zum Wahlvorgang. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit Mitgliedern des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im "Kaffee der Begegnung" zu beraten und in einer Wahlkabine den Wahlvorgang zu simulieren.
Politische Speed Datings mit den Landtagsabgeordneten bieten weiters Raum für persönliche Gespräche und die Diskussion aktueller Themen. Im Plenarsaal des Landtags gibt es schließlich den Vortrag Balanceakt von Mich Kemeter und Florian Riegler zu hören, die Parallelen zwischen der Politik und dem Extremsport schließen.

Silvius-Magnago-Platz

Auf dem Silvius-Magnago-Platz finden – abgesehen von der Highline-Überquerung von Mich Kemeter – Führungen durch den Autonomie-Parcours und die historisch eingebettete Multimedia-Ausstellung statt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Herausgeber Esther Happacher und Walter Obwexer stellen mit dem Buch "Südtirols Autonomie gestern, heute und morgen" die Ergebnisse der Tagung "50 Jahre Zweites Autonomiestatut" vom Herbst 2022 vor.
Der Silvius-Magnago-Platz wird auch Schauplatz der Talks "Im Dialog" sein: "Klimawandel", "Wirtschaft der Zukunft", "Gerechte Chancen" und "Lebensraum Südtirol" lauten die vier hochaktuellen Themen, die vor Ort mit Vertretern und Vertreterinnen der Südtiroler Landesregierung und Landesverwaltung vertieft werden können.

Das gesamte Programm zum Tag der Autonomie am 5. September mit allen Details und Uhrzeiten ist im Autonomie-Portal auf der Internetseite des Landes Südtirol zu finden.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/mpi