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Franzensfeste: Grünes Licht für Südtirol-Geschichte-Museum

Die landeseigene Festung Franzensfeste wird zu einem musealen Zentrum für die jüngere Geschichte Südtirols. Die Landesregierung hat Raumprogramm samt Kostenvoranschlag genehmigt.

Die Einrichtung einer Dauerausstellung zur neueren und neuesten Geschichte Südtirols in der Franzensfeste nimmt konkrete Form an. Die Landesregierung hat heute (26. September) auf Vorschlag des Landeshauptmannes und Museumslandesrates das Raumprogramm samt entsprechender Kostenschätzung von sechs Millionen Euro zweckgebunden. Dieser Betrag wird dem Betrieb Landesmuseen für die Umsetzung des Raumprogramms zur Verfügung gestellt. "In Südtirol werden an verschiedenen Orten und über vielfältige Initiativen unterschiedliche Aspekte unserer Geschichte aufgearbeitet", hebt der auch für Museen zuständige Ressortdirektor Ulrich Stofner hervor. Es gebe aber keinen Ort, der umfassend in seinen wichtigsten Aspekten die Geschichte Südtirols dokumentiert und erzählt. "Das wollen wir in der Franzensfeste schaffen", sagt der Ressortdirektor.

Blick auf die vergangenen 200 Jahre

Bereits 2021 hatte die Landesregierung das Grobkonzept zur Errichtung des neuen Landesmuseums für die jüngere Geschichte Südtirols auf der landeseigenen Franzensfeste genehmigt. Demnach soll die Franzensfeste zu einem musealen Zentrum für die neuere und neueste Geschichte Südtirols werden, mit Blick auf die vergangenen 200 Jahre bis in die Gegenwart. Im Sinne des von Historikerinnen und Zeitgeschichtswissenschaftlern, Kuratoren, Architektinnen und Denkmalpflegern erarbeiteten Konzept sollen eine neue Dauerausstellung mit wechselnden Sonderausstellungen, ein Dokumentationszentrum und ein Vermittlungslabor oder Lernlabor mit spezifischen Bildungsangeboten entstehen. 

Vier thematische Schwerpunkte

Die Dauerausstellung zur Neueren und Neuesten Geschichte Südtirols wird in den direkt am Stausee gelegenen Gebäuden Nr. 33 und 35 in 18 Räumen und auf über tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche realisiert, während das Vermittlungslabor im knapp hundert Quadratmeter Grundfläche großen Gebäude Nr. 36 eingerichtet werden soll. Hierzu müssen die drei Gebäude adaptiert und restauriert werden. Diese Bauarbeiten können nun auf der Grundlage des Landesregierungsbeschlusses in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst in Angriff genommen werden.

Wie Ressortdirektor Stofner erklärt, werde der Ausstellungsparcours "eine thematische und chronologische Herangehensweise vorsehen". Die Ausstellung werde vier thematische Schwerpunkt haben, die chronologisch verortet werden, und zwar die Sprache, die Verbindung, die Grenze(n) und das Territorium.

Franzensfeste seit 2013 im Eigentum des Landes

Die Franzensfeste in der gleichnamigen Gemeinde wurde in der Zeit von 1833 bis 1838 zur Sicherung der transalpinen Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner erbaut. Sie gilt als Beispiel habsburgischer Befestigungsarchitektur, wurde aber nie Schauplatz kriegerischer Ereignisse. Die 65.000 Quadratmeter umfassende Festung befindet sich seit 2013 im Eigentum des Landes. Bereits Ende 2007 hatte das Land Südtirol über ein Vertragsabkommen Verantwortung für die Festung übernommen und in der Folge die Baulichkeiten gesichert und öffentlich zugänglich gemacht. So war die Festung ab 19. Juli 2008 einer von mehreren Schauplätzen der europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta 7. Vom 9. Mai bis 30. Oktober 2009 fand in der Festung die Landesausstellung 2009 mit dem Titel "Labyrinth :: Freiheit" statt. Seit 2017 ist die Franzensfeste das zehnte Landesmuseum.


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LPA/jw