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Euregio: Trentiner Präsidentschaft endet, Südtirol übernimmt Vorsitz
Südtirol übernimmt mit Oktober nach zweijähriger Präsidentschaft des Trentino den Vorsitz in der Euregio. Die Stabübergabe erfolgte heute im Rahmen der EVTZ-Vorstandssitzung in Molveno.
Heute (28. September) ist in Molveno mit den Sitzungen des Vorstandes und der Versammlung des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino die zweijährige Trentiner Präsidentschaft beendet worden. Am 1. Oktober übernimmt Südtirol bis Oktober 2025 die Präsidentschaft der Euregio. Im Rahmen der Sitzung des EVTZ-Vorstands, der sich aus den Landeshauptleuten der drei Länder zusammensetzt, hat der scheidende Euregio-Präsident seinem Nachfolger auch symbolisch die Schlüssel zum Waaghaus in Bozen übergeben, wo die Euregio ihren Hauptsitz hat. Mit dem Vorsitzwechsel geht auch das Generalsekretariat des EVTZ an Südtirol über: Als Generalsekretär fungiert ab Oktober Christoph von Ach, während Elisa Bertò als Vertreterin des Trentino und Matthias Fink als Vertreter Tirols weiterhin der Geschäftsleitung der Euregio angehören.
Im Rahmen der Sitzungen der EVTZ-Gremien wurde in erster Linie Bilanz über die vergangenen zwei Jahre gezogen. Vorangebracht wurden im Zuge der Genehmigung des Arbeitsprogramms 2024 aber auch wichtige Euregio-Projekte.
Der scheidende Euregio-Präsident und Trentiner Landeshauptmann erinnerte daran, dass die zweijährige Präsidentschaft des Trentino ihren Schwerpunkt auf die Jugend gelegt habe sowie auf die Stärkung der historischen und kulturellen Identität und den Katastrophenschutz. Dazu seien zahlreiche Aktionen und Projekte, insbesondere im Bereich von Schule und Ausbildung in die Wege geleitet worden. Was die gemeinsame Geschichte betrifft, sei die Figur Andreas Hofers aufgewertet worden. Der Trentiner Landeshauptmann hob zudem die "Kontinuität in den Programmen der Euregio-Präsidentschaften" als Stärke hervor. "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewinnt an Wert und wird für Bürgerinnen und Bürger erkennbar, wenn sie über die Zeit entwickelt und gestärkt wird. Bei der Förderung innovativer Projekte, kann sich jedes Land auf das verlassen, was bereits aufgebaut wurde. Genau darin liegt die Stärke der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Bei jedem Präsidentenwechsel beginnen wir nicht bei Null, sondern eröffnen uns neue Perspektiven, indem wir auf die bewährte Zusammenarbeit unserer Länder bauen", betonte der scheidende Euregio-Präsident, der sich davon überzeugt zeigte, dass sich sein Nachfolger erfolgreich für Wachstum, Einheit und Entwicklung der Euregio einsetzen werde.
Euregio als Projekt der und für die Menschen
Südtirols Landeshauptmann bedankte sich beim scheidenden Euregio-Präsidenten für die "gelungene Zusammenarbeit der vergangenen zwei Jahre und für den Einsatz des Trentiner Landeshauptmanns als Euregio-Präsident". "Unter dem Leitwort 'Grenzen überwinden' wollen wir unter Südtiroler Vorsitz die bewährte euregionale Zusammenarbeit fortsetzen", betonte Südtirols Landeshauptmann. Man werde neue Projekte anstoßen, die mehr Bürgernähe schaffen, Menschen zusammenführen und Grenzen überwinden. Der gemeinsame Einsatz für geteilte Ziele mit europäischer Ausrichtung und besonderem Blick auf die Bevölkerung der Euregio bleibe weiterhin im Vordergrund. Die Nachhaltigkeit, sowohl in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht, bleibe die dringendste Herausforderung der Euregio: "Es ist die Vision einer Europaregion, die auf der Grundlage des historischen Tirol ein gemeinsames Projekt entstehen lässt: ein Projekt der Menschen, nicht der Politik."
Tirols Landeshauptmann bedankte sich ebenfalls bei seinem Trentiner Amtskollegen und bisherigen Euregio-Präsidenten für die gute Zusammenarbeit während dessen zweijährigen Präsidentschaftszeit. "Bewährtes wurde fortgesetzt, Neues wurde auf den Weg gebracht", betonte der Tiroler Landeshauptmann, der die "erfolgreiche Zusammenarbeit" bei der Errichtung des Euregio-Campus in Innsbruck, dem Schulwettbewerb 'Euregio macht Schule' und dem EuregioLab, das im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach Vorschläge für gemeinsame Initiativen im Bereich Energie ausgearbeitet hat, besonders hervorhob. "Die gemeinsamen Aktivitäten und Initiativen tragen dazu bei, die Menschen auf beiden Seiten des Brenners näher zusammenzubringen. Wir sind auf einem sehr guten Weg und ich bin überzeugt, dass unter Südtiroler Federführung die Zusammenarbeit weiter gestärkt und vorangetrieben wird“, betonte der Tiroler Landeshauptmann.
Arbeitsprogramm mit 30 gemeinsamen Vorhaben genehmigt
Nach dem Bericht des Präsidenten über die Tätigkeiten der Euregio im Jahr 2023 genehmigte der EVTZ-Vorstand das Arbeitsprogramm 2024. Der soeben zu Ende gegangene Zweijahreszeitraum 2021-2023 stand unter dem Motto "Euregio ist jung" mit dem Ziel, neue Generationen in den Mittelpunkt der zahlreichen vorgeschlagenen Projekte und Initiativen zu stellen, um die Euregio zu stärken und ihre Bürgernähe in allen drei Ländern zu betonen.
Mit dem Wechsel des Vorsitzes vom Trentino zu Südtirol und dem neuen Leitwort "Grenzen überwinden" widmet sich die Euregio auch in den kommenden zwei Jahren hochaktuellen Herausforderungen: vom Klimawandel bis zu den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger, vom Fachkräftemangel bis zum sozialen Ausgleich, von der Chancengleichheit bis zur Bewirtschaftung der Wälder und zu den Großraubtieren. Nicht zu vergessen die Zusammenarbeit in den Bereichen Katastrophenschutz, Kultur, Unternehmertum, Tourismus und Sport. Besondere Beachtung gilt zwei Projekten: der Euregio-Jobbörse, die Jobsuchenden die Möglichkeit bieten soll, Arbeitsstellen in der gesamten Euregio zu suchen, sowie dem gemeinsamen Euregio-Ticket. Insgesamt wird die Euregio auch 2024 wieder über 30 gemeinsame Projekte und Initiativen umsetzen.
Im Anschluss an die Sitzungen von Vorstand und Versammlung folgte am Nachmittag eine Schauübung der Feuerwehr am Ufer des Molvenosees. Beendet wurde der Euregio-Tag mit der Europa-Hymne, der "Ode an die Freude": Grundschülerinnen und Grundschüler von Molveno trugen sie in deutscher und italienischer Sprache vor, um die grenzüberschreitendene Freundschaft zu unterstreichen, welche die Euregio seit ihrer Gründung pflegt.
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LPA/sm/jw