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Ladinische Sagen auf dem Weg, als Unesco-Welterbe anerkannt zu werden
Die ladinischen Sagen sind auf dem Weg, als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt zu werden: Darüber ist heute (24. Mai) bei einer Pressekonferenz im Museum Ladin in St. Martin in Thurn berichtet worden.
Die Bleichen Berge, das Reich der Fanes, Prinzessin Dolasilla, König Laurin und sein Rosengarten: Was die Dolomiten bereits sind, sollen die Sagen der Ladiner, die sich rund um diese Gebirgsgruppe ranken, noch werden. Über den Stand der Dinge im Hinblick auf die Kandidatur der ladinischen Sagen als immaterielles Unesco-Weltkulturerbe hat heute (24. Mai) Professor Luigi Petrillo von der Universität Unitelma Sapienza in Rom gesprochen und das Projekt gemeinsam mit Landesrat Daniel Alfreider im Schloss Thurn in St. Martin in Thurn vorgestellt.
Aufwertung der Sagen
Im Sommer 2022 hat die Uniun di Ladins Val Badia den Wunsch geäußert, die Sagen aufzuwerten. Die Sagen sind seit Jahrhunderten im Dolomitengebiet bezeugt. Sie prägen seit jeher die Kultur, den Charakter, die Weltanschauung und viele Merkmale des Alltags der Ladiner.
Der Kulturverein Gadertal wandte sich daraufhin an den zuständigen ladinischen Landesrat Daniel Alfreider und an den damaligen Regionalassessor Manfred Vallazza. In Professor Luigi Petrillo, einem der führenden Experten für Unesco-Kandidaturen auf internationaler Ebene, wurde ein sachkundiger und kompetenter Partner gefunden. Professor Petrillo erklärte sich bereit, das Forschungsprojekt zu koordinieren, mit dem festgestellt werden sollte, ob ausreichend Kriterien für die Bewerbung gegeben sind.
Beginn des Forschungsprojekts im Herbst 2023
Im Frühjahr des darauffolgenden Jahres 2023 genehmigten die Region Trentino-Südtirol und das Land Südtirol das Forschungsprojekt. Im Herbst 2023 konnte mit der Arbeit am Projekt begonnen werden. Befragt wurden unter anderem Personen, die durch ihr Wissen, ihre Tätigkeit und ihr Interesse bezeugen können, dass die ladinischen Sagen ein lebendiges und aktives Element der Kultur und Identität der ladinischen Bevölkerung sind.
Professor Petrillo unterstrich bei der heutigen Pressekonferenz, dass sich durch die Interviews, Filme und Gespräche mit der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedeutung der Sagen gebildet habe. Alle Befragten hätten bestätigt, dass die von den Großeltern und Eltern gehörten und überlieferten Sagen einen authentischen und tiefgreifenden Teil ihres eigenen ladinischen Empfindens und Fühlens darstellen. Es gelte, dieses Bewusstsein zu fördern und deshalb, die Unesco-Kandidatur voran zu treiben, betonte Professor Petrillo.
Erstellung des Inventars des immateriellen Kulturerbes
Landesrat Alfreider gab heute seiner Wertschätzung für die bisher geleistete Arbeit Ausdruck. Ein bedeutsamer Moment während der Pressekonferenz war die Unterzeichnung des Dekrets zur Erstellung des Inventars des immateriellen Kulturerbes der ladinischen Gemeinden in Südtirol durch den Landesrat. Ein Inventar, das in Südtirol bisher fehlte, das aber für die Kandidatur notwendig ist. Es wird alle immateriellen kulturellen Ausdrucksformen enthalten: technisch-praktisches Wissen, Handwerk, Volksglauben, religiöse Rituale, darstellende Künste. Der eingeschlagene Weg trägt somit bereits Früchte.
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LPA/red/mac