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Euregio-Kulturdonnerstag: Wein mit Geschichte und Orten verknüpft

Weinverkostung "Die Euregio in 5 Weingläsern" – Sommelier Tommaso Iori macht Zeitgeschichte erlebbar – Veranstaltung der Euregio und Stiftung Alcide de Gasperi im Bozner Waaghaus

BOZEN (LPA). Ein gepflegtes Glas Wein lässt sich nicht nur mit Essen verbinden, sondern auch mit der Geschichte der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Wie das geht, zeigte der renommierte Trentiner Sommelier Tommaso Iori am Donnerstagabend, 28. November, in einer Weinverkostung, zu der die Euregio gemeinsam mit der Trentiner Stiftung Alcide de Gasperi im Rahmen eines Euregio-Kulturdonnerstags ins Waaghaus von Bozen geladen hatte.

Bei der Veranstaltung "Die Euregio in 5 Weingläsern" konnten die Gäste, darunter auch Bozens Stadträtin Johanna Ramoser, nach der Begrüßung von Euregio-Generalsekretär Christoph von Ach und der Einführung von Stiftungsdirektor Marco Odorizzi fünf spezielle Weine verkosten, die stellvertretend für ein Stück jüngere Euregio-Geschichte stehen. Sommelier Iori verknüpfte die Weine anhand von Lebensfragmenten aus dem Leben einer politischen Schlüsselfigur des 20. Jahrhunderts, dem aus dem Trentino stammenden Alcide de Gasperi, mit verschiedenen Orten und zeitgeschichtlichen Begebenheiten.

Iori: "Weine als Spuren des Lebens"

Marco Odorizzi sprach von einer "originellen Erzählung von Menschen und Land, von Geschichte und Geschmack. So kann das Publikum mit Hilfe des Weins Vergangenheit hautnah erleben. Es hört ihr zu, stellt sie sich vor und genießt sie. Es ist ein Versuch, die Geschichte von Orten zu erzählen, die nicht nur historische Schauplätze sind, sondern auch deren stille Protagonisten."

Tommaso Iori betrachtet es als "schwierige Kunst" eines Sommeliers "Wein mit Essen zu kombinieren. Nur wenn viele Details passen, stimmt die Alchemie: Süße und Schmackhaftigkeit, Weichheit und Adstringenz, Aromatik und Frische." Beim Experiment, Wein nicht mit Essen, sondern mit der Biografie einer besonderen Persönlichkeit zu verbinden, habe sich gezeigt, dass die Geschichte des Weinbaus eng mit der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Geschichte verschiedener Gebiete verwoben sei. "Auch hier entscheiden oft Details: ein biografischer Wendepunkt, eine Entwicklung im politischen Denken, die Komplexität eines historischen Kontextes. Daher passen zu einem denkwürdigen Leben keine standardisierten, industriellen Weine. Es braucht Weine, bei denen sich in jedem Schluck Spuren des wirklichen Lebens finden", ist Iori überzeugt.

LPA/gst