Drüsiges Springkraut oder Indisches Springkraut oder Himalaya Balsamine
Wissenschaftl. Name: Impatiens glandulifera Royle
Italiano: balsamina
Als Zier- und Bienenpflanze aus dem Himalaja eingeführtes, leicht verwilderndes Kraut, das großflächige und dichte Bestände bildet, die einheimische Vegetation zum Teil verdrängt und dadurch bedroht.
Aktuelle Verbreitung in Südtirol:
Herkunft
Das Drüsige Springkraut stammt ursprünglich aus dem westlichen Himalaya, wo man es bis 3.000 m Meereshöhe findet. Sie wächst hier vor allem in feuchten Nadelwäldern und Lichtungen, in Straßengräben und an Ackerrändern. An Bachläufen ist sie selten, an Flüssen ist sie im Himalaja noch nicht beobachtet worden.
Verbreitung
Die Art wurde in Europa als Zier- und Bienenpflanze eingeführt und ist in Ländern Nord- und Westeuropas (bis Südfrankreich) sowie in Großbritannien auf der Liste der sich mit bedrohlicher Geschwindigkeit verbreitenden, schädlichen Arten. Vielerorts wird es aktiv bekämpft.
Elf Jahre nach der Einführung als Gartenzierpflanze waren bereits erste wild vorkommende Pflanzen zu beobachten, in den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts konnten bereits Verwilderungen in Frankreich, an der deutschen sowie der niederländischen Nordseeküste festgestellt werden, bald auch am Oberrhein abwärts von Basel. Heute ist sie nahezu auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet.
Erst Verwilderungen im Trentino wurden 1970 festgestellt, von dort aus breitete sich diese Art vor allem entlang der Bäche stark aus. In Südtirol ist die Art aktuell beinahe flächendeckend anzutreffen, vor allem entlang der Bachläufe bildet sie dichte Bestände.
Merkmale
Das Drüsige Springkraut ist eine einjährige Pflanze und verbreitet sich über Samen. Ein ausgeklügelter Mechanismus, der in einer Kapsel integriert ist, kann den Samen beim Aufbrechen der Kapsel durch geringste Erschütterungen bis zu 7 m weit schleudern und sorgt damit für die Verbreitung dieser Pflanze. Auch durch das Wasser der Bachläufe wird der Samen weitertransportiert, was zu den dichten Beständen an den Fließgewässern führt. Zudem kann der Samen 6 Jahre keimfähig bleiben.
Der Stängel des Drüsigen Springkrautes kann bis zu 2 m hoch werden, ist recht robust und innen hohl. Die Blätter sind meist zu dritt an Quirlen angeordnet, sind scharf gezähnt und weich, lanzettförmig und zugespitzt (bis zu 15 cm lang). Das Kraut besitzt unangenehm riechende Drüsen, welche sich am Blattstiel und Blattgrund befinden.
Nach oben hin verzweigt sich der Stängel stark und bildet traubenförmige Blütenstände. Die purpurroten, rosa oder weißen, stark süßlich duftenden Blüten sind etwa 3 bis 4 cm lang und hängen locker an dünnem Blütenstiel aus der Achsel eines stieldrüsigen Blattes herab. Die Blütezeit reicht ungefähr von Juni bis Oktober (spätestens bis zum ersten Frost). An einer Pflanze sind oft gleichzeitig Knospen, Blüten und reife Kapseln vorhanden.
Bedeutung
Die Art ist sehr konkurrenzfähig, raschwüchsig und die große Samenproduktion (in dichten Beständen bis zu 30.000 Samen/m²) sorgt für zahlreichen Nachwuchs. Dichte Bestände des Springkrautes führen zu einer Verarmung der heimischen standortstypischen Krautvegetation. In Wäldern verhindert es die Verjüngung von Bäumen und Sträuchern. Entlang von Gewässern verdrängt es die einheimische Ufervegetation mit der Folge, dass nach Absterben der Stängel im Herbst offene Stellen ohne lebendes Wurzelwerk entstehen, die erosionsgefährdet sind.
Kontrollmethoden/Bekämpfungsstrategien
Zurzeit werden in verschiedenen Biotopen vom Amt für Landschaftsökologie im Zusammenarbeit mit der Abteilung Forstwirtschaft Eingriffe zur Eindämmung der Pflanze durchgeführt.
Grundsätzlich gilt, wie bei den meisten Neophyten, durch das Ausreißen der Pflanze kurz vor der Blüte die Bildung von Samen zu verhindern. Aufgrund des schwach ausgeprägten Wurzelapparats in Form von kurzen Flachwurzeln ist dies auch vergleichsweise einfach.