Lernen ist besser als Schokolade: Bildungskampagne vorgestellt

Die Erwachsenenbildung in den Fokus rücken, das will die Kampagne, die das Weiterbildungsamt am internationalen Tag der Bildung vorgestellt hat. Die Kampagne zeigt die vielen Vorteile des Lernens auf.

"Lernen ist besser als Schokolade" oder "Lernen macht Dich attraktiv" mit diesen und weiteren Slogans will das Amt für Weiterbildung der deutschen Landeskulturabteilung aufzeigen, dass Lernen nicht nur bereichert, sondern auch Spaß macht. Am heutigen Welttag der Bildung (24. Jänner) hat das Amt gemeinsam mit Vertretenden von Bildungshäusern und Weiterbildungsorganisationen eine Kampagne vorgestellt, welche die Vorteile des Lernens in den Vordergrund stellt und auf das vielfältige Fortbildungsangebot in Südtirol aufmerksam macht. Die Botschaften der Kampagne werden über verschiedene Kommunikationskanäle, vorwiegend Online und über die sozialen Netzwerke, mittels Plakaten und Printanzeigen kommuniziert. Der Kampagne liegt die Erkenntnis der Unesco zugrunde, der zufolge Lernen und Bildung im Erwachsenenalter sich auf Gesundheit und Wohlbefinden positiv auswirken, ebenso auf die Beschäftigungslage und den Arbeitsmarkt sowie auf das gesellschaftliche Zusammenleben. 

Lebenslanges Lernen: Recht und Notwendigkeit

Auf die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens in einer von rasantem Wandel geprägten Zeit und auf das in den Nachhaltigkeitszielen verankerte Recht darauf verwies bei der heutigen Pressevorstellung im Landhaus 1 in Bozen der Direktor der Abteilung deutsche Kultur, Volker Klotz. "Wenn wir am heutigen Weltbildungstag das vielfältige Bildungsangebot in den Blickpunkt rücken, dann wird damit ein gesellschaftspolitisches Anliegen aufgegriffen", betonte Abteilungsdirektor Klotz. "Es geht darum, wie die Menschen, wie Bürgerinnen und Bürger in unserem Land an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können." Weiterbildung setze sich nicht nur für Lesefähigkeit und Medienkompetenz ein, sondern für Orte, für Plattformen, die Dialog ermöglichen, niederschwellig agieren und den Menschen in den Mittelpunkt ihres Tuns rücken, unterstrich der Abteilungsdirektor. Neben Pflichtschule, Berufsbildung und Hochschule beziehungsweise Universität stelle die Weiterbildung die vierte Bildungssäule dar. Das Land fördert die Weiterbildung auf Grundlage des Weiterbildungsgesetzes (LG Nr. 41/1983), das seit über 40 Jahren allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Weiterbildung ermögliche, um Kenntnisse und Fähigkeiten zur Bewältigung persönlicher, staatsbürgerlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Aufgaben zu erwerben oder auszubauen. 

Erfülltes, glückliches und gesundes Leben dank Bildung

"Erwachsenenbildung beschränkt sich nicht nur auf Wissensvermittlung, sondern weist Menschen Möglichkeiten auf, ein erfüllteres, gesünderes und somit glücklicheres Leben zu führen", erklärte die Direktorin im Amt für Weiterbildung, Anika Michelon, bei der Pressekonferenz. Weiterbildung ermögliche es, neue Kontakte zu knüpfen,  Fähigkeiten auszubauen, neue Sichtweisen kennenzulernen und fördere damit Toleranz und aktive Bürgerschaft. Weiterbildung trage maßgeblich zum beruflichen Erfolg bei, da sie Mitarbeitende dabei unterstütze sich dem ständigen Wandel anzupassen und neue Kompetenzen zu erwerben. "Mit der Kampagne wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Lernen auch Spaß macht. Dass Lernen unser Leben bereichert und auch einen wichtigen gesellschaftlichen Aspekt hat." Südtirol verfüge über ein dichtes Netz an Bildungsanbietenden, "um das uns die Nachbarregionen beneiden" und arbeite konsequent an der Weiterentwicklung des Kurs- und Qualitätsangebots.

Schnupperprogramm zur Kampagne

Die Kampagne wird von den großen Weiterbildungsorganisationen unterstützt, die in diesem Zusammenhang ein Schnupperprogramm erstellt haben. Dieses umfasst 14 Gelegenheiten, in die unterschiedlichen Veranstaltungsformen und Themen der Erwachsenenbildung hineinzuschnuppern. Die teilnehmenden Organisationen sind die fünf Bildungshäuser Cusanus-Akademie, Schloss Goldrain, Lichtenburg, Kloster Neustift und Haus der Familie sowie die großen Weiterbildungsanbietenden KVW-Bildung, VHS-Volkshochschule Südtirol, Urania Meran, Alpha Beta Piccadilly, AZB Cooperform, GWR-Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Vinschgau und SBB-Weiterbildungsgenossenschaft. 

An der heutigen Vorstellung kamen auch Vertretende von vier Weiterbildungseinrichtungen zu Wort. Die Leiterin von KVW-Bildung, Brigitte Abram, stellte das Angebot der Basisbildung vor und betonte: "Die steigenden gesellschaftlichen Anforderungen und die digitale Entwicklung setzen Lese- und Schreibkompetenzen voraus, über die mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Südtirol nicht verfügt." Die Basisbildung wolle gesellschaftliche Teilhabe fördern.

Über das Erfolgsmodell im Bereich der Digitalisierung, die Diggy-Treffs, berichtete der Leiter der Weiterbildungsgenossenschaft des Südtiroler Bauernbundes, Christoph Falkensteiner. Das Gemeinschaftsprojekt Diggy wurde in Kooperation mit VHS und KVW 2008 ins Leben gerufen. "Die Diggys sind mittlerweile Anlaufstelle für viele Bürgerinnen und Bürger, die Unterstützung von professionellen EDV-Coaches im Umgang mit PC, mobilen Geräten sowie mit dem Internet benötigen", sagte Falkensteiner. Im Vorjahr haben 1500 diese Unterstützung in Anspruch genommen. 

Auf die Bedeutung und die Möglichkeiten der politischen Bildung machte heute die Direktorin der Cusanus-Akademie, Claudia Santer, aufmerksam, nach dem Kampagnen-Motto "Lernen und überall mitreden. Wer sich weiterbildet hat die besseren Argumente". Der Direktor des Bildungshauses Lichtenburg, Kurt Jakomet, stellte die berufliche Fortbildung in den Mittelpunkt: "Als Bildungsanbieter ist es für uns von größter Bedeutung, mit der Entwicklung Schritt zu halten – insbesondere in der beruflichen Weiterbildung. Nur so können wir den Anforderungen des Arbeitsmarktes, den technologischen Entwicklungen und den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht werden."

Weitere Informationen: https://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/weiterbildung/default.asp



Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

red/jw