Wiesenbrüter: Flächenprämien für späten Mähbeginn auf Malser Haide

Innerhalb 31. März sind die Ansuchen um Flächenprämien für eine Verschiebung des Mähtermins auf frühestens Ende Juni zu stellen. Daran erinnert die Abteilung Landwirtschaft.

Bis zum 31. März kann der Antrag um Zuerkennung einer Flächenprämie aufgrund der Verschiebung des frühesten Mähtermins auf Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli auf der Malser Haide beim Bezirksamt für Landwirtschaft West in Schlanders eingereicht werden. Daran erinnert die Landesabteilung Landwirtschaft. 

Der Prämie zugrunde liegt ein auf europäischer Ebene stark rückläufiger Bestand von Wiesenbrütern. Die Malser Haide ist das letzte große verbliebene Brutgebiet für Wiesenbrüter in Südtirol. Die Voraussetzung für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen. Das betroffene Gebiet mit einem Gesamtausmaß von rund 1500 Hektar ist in drei Unterzonen unterteilt, dementsprechend ist der frühestmögliche Mähtermin gestaffelt zwischen Ende Juni und Anfang Juli festgesetzt. "Biodiversität ist ein Anliegen, das ureigenstes Interesse der Landwirtschaft ist und sein muss. Daher sind Fördermittel, die für diesen Zweck ausbezahlt werden, eine gute Investition in die Zukunft der Bäuerinnen und Bauern, aber auch der gesamten Bevölkerung", sagt Land-und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher.

Eine späte Mahd und eine mäßige Düngung sollten sicherstellen, dass die Wiesenbrüterpopulationen auf der Malser Haide zumindest nicht abnehmen, im Idealfall - das heißt bei hoher Beteiligung von Seiten der Landwirte - sogar zunehmen. Die ersten Monitoring-Ergebnisse zeigen bereits positive Auswirkungen. Doch die Maßnahmen kommen nicht nur den Wiesenbrütern zugute. Diese Vögel sind die Botschafter eines intakten Ökosystems Wiese. Die Maßnahmen ermöglichen, dass mehr Pflanzen aussamen können. Dadurch steigt nicht nur die Pflanzenvielfalt, sondern auch alle anderen Lebewesen profitieren davon.

Ansuchen bis 31. März einreichen

Beiträge werden nur für Kulturflächen ausgezahlt, die am Vorhaben "Dauergrünland“ (SRA08) oder "Biologische Produktion" (SRA29) im Rahmen der Umwelt-, Klima- und anderer Bewirtschaftungsverpflichtungen des gesamtstaatlichen Strategieplanes der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) teilnehmen. Außerdem dürfen die betroffenen Flächen weder planiert noch entwässert werden.

Begünstigt sind die landwirtschaftlichen Betriebe, die im Projektgebiet auf der Malser Haide die Kulturart "Wiese" bewirtschaften. Der Beitrag wird in Form einer Flächenprämie vergeben und beträgt 600 Euro pro Hektar, wobei mindestens 200 Euro pro Gesuch erreicht werden müssen. Mit dieser Flächenprämie soll das Engagement der beteiligten Betriebe honoriert und deren betriebswirtschaftliche Einschränkungen einigermaßen ausgeglichen werden.

Seit dem Projektstart vor drei Jahren ist die Teilnahme an diesem Projekt von gut 70 Betrieben mit zirka 160 Hektar auf knapp 90 Betriebe mit rund 240 Hektar Wiesenfläche im vergangenen Jahr angestiegen.

Der Antrag muss auf dem dafür vorgesehenen Vordruck bis zum 31. März 2024 beim Bezirksamt für Landwirtschaft West in Schlanders  (Tel. 0473-736140, Email: landwschl@provinz.bz.it) eingereicht werden. Weitere Informationen auf den Landeswebseiten zum Thema Landwirtschaft


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red/uli