Führungskräfte-FORUM zur Künstlichen Intelligenz in der Verwaltung
Künstliche Intelligenz kann stark zur Bürgernähe beitragen, muss aber verantwortungsvoll und gezielt eingesetzt werden: Zu diesem Ergebnis kam das erste "Führungskräfte-FORUM" der Landesverwaltung.
Die Instrumente der Künstlichen Intelligenz (KI) können wesentlich zu Bürgernähe der Landesverwaltung beitragen. Auschlaggebend für einen erfolgreichen, nutzbringenden und sicheren Einsatz von KI-Tools ist allerdings ein kompetenter und verantwortungsvoller Umgang damit. Dies stellen rund 80 Führungskräfte des Landes Südtirol am gestrigen Donnerstag (21. März) beim ersten "Führungskräfte-Forum" fest. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutierten sie dabei in diesem vom Amt für Personalentwicklung organisierten, neuen Format über die Rolle der KI in der modernen Verwaltungspraxis.
"Bürgernähe ist die wichtigste Leitplanke der Landesverwaltung", sagte Generaldirektor Alexander Steiner, "dank Künstlicher Intelligenz können wir sie modernisieren und auf ein neues Niveau heben. Die Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie treiben die Innovation voran und haben die Aufgabe, für einen achtsamen Umgang mit den KI-Tools zu sorgen."
Montali: "Faszinierende Ergebnisse, aber auch Grenzen"
Dass man nicht von einer einzigen Künstlichen Intelligenz sprechen könne, verdeutlichte Marco Montali, Professor an der Freien Universität Bozen und international anerkannter Experte in diesem Bereich: "Es gibt eine Vielzahl an Systemen, die faszinierende Ergebnisse liefern, aber auch ihre Grenzen haben", sagte Montali. Die Technologien seien bewusst und mit Bedacht zu nutzen. Den größten Mehrwert könne die Verwaltung erzielen, indem sie die KI zielgerichtet in die Verwaltungsabläufe integriert.
Die Praxis in Baden-Württemberg und Südtirol
KI-Expertin Eva Sonnenmoser vom "InnoLab_bw" im Staatsministerium Baden-Württemberg berichtete über F 13 – Die Verwaltungs-KI aus THE LÄND: "Auf Grundlage einer eigenen Wissensdatenbank beschleunigt diese erste selbstentwickelte Verwaltungs-KI-Anwendung in Europa zahlreiche Verwaltungsaufgaben und stellt gleichzeitig die Datensouveränität und den Datenschutz sicher." Besonders die Text- und Rechercheassistenz helfe Zusammenfassungen und Vermerkentwürfe zu erstellen und Informationen zu gewinnen.
Auf die konkreten KI-Anwendungen und Praxisbeispiele in der Landesverwaltung gingen Josef Thomas Hofer, Direktor der Landesabteilung Informatik, sowie von der Südtiroler Informatik AG (SIAG) Generaldirektor Stefan Gasslitter, und der Leiter des "Data and Artificial Intelligence Hub", Alessio Trazzi, ein. In erster Linie gehe es um die Optimierung der Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern und das Angebot von personalisierten Dienstleistungen. Das wirke sich positiv auf Kundenzufriedenheit und Kosteneffizienz aus. Dank KI könne man beispielsweise Anomalien bei Anträgen früher erkennen und ihnen vorbeugen, aber auch Gesetzestexte im LexBrowser, der Datenbank der Landesgesetze und Beschlüsse der Landesregierung, leichter abfragen, recherchieren und verstehen.
Datenschutz unbedingt zu respektieren
Gleichzeitig spielen Datenschutz und ethische Aspekte bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz eine besondere Rolle, erklärte Andrea Avanzo, der Data Protection Officer der Landesverwaltung: "Die Rechte und Freiheiten der Personen sind unbedingt zu respektieren." Mit personenbezogenen Daten sei verantwortungsbewusst und mit größter Sorgfalt umzugehen und deren Verarbeitung müsse im Einklang mit den Datenschutzbestimmungen stehen.
Weiterbildung und Informationsmöglichkeit in der Verwaltung
In einer lebendigen Diskussion loteten die teilnehmenden Führungskräfte die gemeinsamen Einsatzmöglichkeiten der KI in den verschiedenen Bereichen aus. In der vom Direktor des Amtes für Personalentwicklung, Günter Sölva, und der Leiterin der Führungskräfteentwicklung, Margit Laimer, moderierten Veranstaltung wurden verschiedene Aus- und Weiterbildungsangebote zu KI sowie eine spezifische Intranet-Seite mit nützlichen Informationen, Video-Tutorials und aktuellen Neuigkeiten zum Thema vorgestellt. Außerdem wurde eine eigene AI-Community gegründet.
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red/gst