Schlammlawine in Campill in St. Martin in Thurn

Nach Regenfällen der vergangenen Tage hat sich heute Früh eine Mure in den Seresbach in Campill gewälzt, Freiwillige Feuerwehren, Wildbachverbauung, Landesforstbehörde, Landesgeologen sind vor Ort.

Nach dem Abgang einer Mure in den Seresbach im Mühlental in Campill in der Gemeinde St. Martin in Thurn im Gadertal heute (17. Juni) um 8 Uhr in der Früh hat die Wildbachverbauung Bagger und Lastkraftwagen organisiert, um Schlamm und Geröll umzuschichten, berichten Thomas Gamper und Martin Moser vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost in der Agentur für Bevölkerungsschutz, die mit Vorarbeiter Tobias Obwegs vor Ort sind. Ebenso vor Ort im Einsatz sind Geologen des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung und Mitarbeiter der Landesforstbehörde.

Im Einsatz sind die Freiwilligen Feuerwehren von Campill, St. Martin in Thurn, Ehrenburg.

Um 16.10 Uhr hat der Bürgermeister von St. Martin in Thurn Giorgio Costabiei eine Zivilschutzmeldung verschickt. Aus einzelnen Gebäuden mussten die Bewohner evakuiert werden. Für 18 Uhr hat der Bürgermeister als oberster Zivilschützer seiner Gemeinde eine Zivilschutzsitzung anberaumt.

Ergänzung um 19 Uhr:

Bei der erweiterten Gemeindeleitstelle wurde die Lage besprochen. Aufgrund der Niederschläge und der Schneeschmelze hat sich eine Rutschung in einem Seitental aktiviert, ist in das Haupttal abgeglitten und hat  dort weiteres Wasser von einem Seitenbach erhalten, erläutert Landesgeologe Volkmar Mair. Das Murmaterial hat den Hauptbach verlegt und gleitet jetzt mit einer Geschwindigkeit von 100 Metern pro Stunde talwärts. Derzeit ist der Rutschkörper circa 800 Meter lang.

10 Bagger und 6 Lastkraftwagen sind für den Abtransport des Materials eingesetzt, auch in der Nacht. Die Bagger arbeiten überall dort, wo die Brücken sind, um Verklausungen zu vermeiden.

Das Monitoring der Feuerwehr hält die gesamte Nacht über an. Schlammiges Material ist zum Teil schon in Häuser eingedrungen. Derzeit sind die Bewohner von 5 Häusern evakuiert, weitere 20 werden folgen.

Entlang einer Forststraße, die ins Dorf führt, hat die Wildbachverbauung einen Ablenkdamm errichtet, damit das Material im Hauptbach bleibt.

Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher ist ständig in Kontakt mit den Einsatzkräften und hat weitere Unterstützung zugesichert, sollte diese nötig sein.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

mac