Start der Präventionskampagne gegen Respiratorisches Synzytial-Virus

Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) betrifft vor allem Säuglinge - Antikörper wird nun auf Vorschlag von Gesundheitslandesrat Hubert Messner allen Neugeborenen kostenlos zur Verfügung gestellt

BOZEN (LPA). Mit der beginnenden RSV-Saison im Herbst/Winter 2024/2025 startet das Land Südtirol eine Präventionskampagne gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das vor allem Säuglinge im ersten Lebensjahr betrifft und häufig zu schweren Atemwegserkrankungen führt. Zum ersten Mal wird der Antikörper Nirsevimab allen Neugeborenen im ersten Lebensjahr kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hat die Landesregierung auf Vorschlag des zuständigen Landesrates Hubert Messner in ihrer heutigen (22. Oktober) Sitzung beschlossen. Bisher war die Immunprophylaxe gegen RSV nur Risikogruppen vorbehalten.

Die Kampagne richtet sich an Neugeborene, die zwischen November 2024 und April 2025 geboren werden, an Kinder ohne Risikofaktoren, die nach dem 1. Mai 2024 geboren sind, sowie an Neugeborene mit Risikofaktoren wie Frühgeborene oder Kinder mit angeborenen Atemwegsanomalien, die zum Zeitpunkt der Einführung der Maßnahme unter zwei Jahre alt sind.

"RSV kann bei Kleinkindern zu schweren Krankheitsverläufen führen, ich habe als Neonatologe selbst die Auswirkungen dieser Infektionen gesehen", erklärt Gesundheitslandesrat Hubert Messner: "Mit diesem Antikörper Nirsevimab haben wir nun eine wirksame Möglichkeit, um präventiv einzugreifen. Das ist ein großer Fortschritt für die Gesundheit unserer Kinder."

Der monoklonale Antikörper Nirsevimab muss nur einmal pro Saison intramuskulär verabreicht werden und senkt das Risiko einer RSV-Erkrankung um bis zu 80 Prozent, die Hospitalisierungsrate um bis zu 77 Prozent. Diese Maßnahme schützt somit nicht nur die Gesundheit der Kinder, sondern verringert auch die Belastung des Gesundheitssystems.

Mit dieser Präventionsmaßnahme will Südtirol die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von RSV-Infektionen deutlich reduzieren und einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten. Der Schutz erfolgt auf freiwilliger Basis und ist für alle berechtigten Kinder kostenlos.

red/mac