Südtirol und Kärnten:Gemeinsame soziale Herausforderungen thematisiert
Landesrätin Pamer trifft Delegation aus Kärnten – Austausch zu Möglichkeiten der Integration und Begleitung in die Arbeitswelt von Menschen mit Behinderungen
BOZEN (LPA). Kärnten ist bevölkerungsmäßig vergleichbar mit Südtirol: Fast 569.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt Kärnten, fast 537.000 Menschen wohnen in Südtirol. Ähnliche Herausforderungen gibt es auch in sozialen Fragen, stellten Landesrätin Rosmarie Pamer, Ressortdirektorin Michela Morandini und eine Delegation des Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten, Sozialen Unternehmen und des Dachverbandes sozialer Unternehmen arbeit plus Kärnten fest. Im Mittelpunkt des Austausches stand das Thema, wie Menschen mit Behinderung in Arbeit gebracht werden können. Verena Egger vom Amt für Menschen mit Behinderungen stellte einige Daten vor: In Südtirol werden 43 Sozialgenossenschaften Typ B (mit dem Auftrag zur Arbeitseingliederung von Menschen mit Behinderungen), 456 private Betriebe und 75 öffentliche Körperschaften unterstützt, die insgesamt 1493 Mitarbeitende mit Behinderungen beschäftigen. Das Land fördert dies mit rund 8,3 Millionen Euro.
Interesse zeigte die Kärntner Delegation an den Maßnahmen für den Übergang von Schule in die Arbeitswelt. Dies erfolge in Südtirol unter anderem über individuelle Vereinbarungen zur Arbeitseingliederung und zur Arbeitsbeschäftigung. Es gehe immer darum, Menschen wenn möglich in Arbeit zu bringen oder die Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gemäß ihren Interessen und Fähigkeiten zu gewährleisten, hielt Egger fest. Ressortdirektorin Morandini führte aus, dass die Eingliederung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in der Schulwelt bereits gut funktioniere, beim Sprung in die (reguläre) Arbeitswelt aber Nachholbedarf bestehe. Man wolle daher verstärkt auf bestehende und neue Wege setzen: "Die Genossenschaften sind eine interessante Unternehmensform", hielt Morandini fest. Landesrätin Pamer ergänzte in diesem Zusammenhang: "Die Möglichkeiten im Genossenschaftswesen sind groß und ausbaufähig. Hier werden wir künftig auch die Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Ko-Projektierung ergeben, stärker nutzen."
Zur Kärntner Delegation zählten AMS Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig, die stellvertretende Leiterin der Abteilung Soziales der Kärntner Landesregierung, Christine Gaschler Andreasch und Daniela Zöchmann vom Vorstand von arbeit plus – Soziale Unternehmen Kärnten. Arbeit plus ist ein Netzwerk sozialer und gemeinnütziger Unternehmen, das österreichweit organisiert ist. Mitglieder sind unter anderem Caritas Kärnten, die SBK (Soziale Betriebe Kärnten) oder die Lavanttaler Beschäftigungsinitiative.
ck