Jahrbuch zur Einwanderung 2024 vorgestellt
Daten und Zahlen zur Einwanderung 2024 in Jahrbuch zusammengefasst – Ausländeranteil in Südtirol liegt bei 10,3 Prozent
BOZEN (LPA). Jung, weiblich und überwiegend aus Europa: Diese Eigenschaften umschreiben jene Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die im Jahr 2023 in Südtirol gelebt haben. 55.490 Ausländerinnen und Ausländer, das entspricht 10,3 Prozent der Gesamtbevölkerung, wohnen laut ISTAT-Schätzung in Südtirol: 51,1 Prozent Frauen, 49,9 Prozent Männer, rund 66 Prozent von ihnen sind jünger als 45 Jahre (18,9 Prozent sind jünger als 18 Jahre). Vielfach, nämlich zu 61,7 Prozent, handelt es sich dabei aus Bürgerinnen und Bürger aus Europa (50,4 Prozent aus EU-Ländern, 48,3 Prozent aus Mittel- und Osteuropa, 1,3 Prozent aus anderen europäischen Ländern). Diese Zahlen gehen aus dem Jahrbuch zur Einwanderung 2024 der IDOS (Centro Studi e Ricerche Immigrazione Dossier Statistiche) hervor. Dieses wurde heute (29. Oktober) von den beiden Verfassern des Südtiroler Abschnittes Matthias Oberbacher und Fernando Biague gemeinsam mit Ressortdirektorin Michela Morandini und der Leiterin der Koordinationsstelle für Integration, Daniela Zambaldi, vorgestellt.
Einwanderung vor allem aus Albanien, Deutschland und Pakistan
"Das Jahrbuch liefert uns wichtige Daten und ist Basis für Maßnahmen zur Integration", hob Ressortdirektorin Morandini hervor. Einen Überblick über die gesamtstaatlichen Daten lieferte Fernando Biague. Daraus gehe hervor, dass Einwandererinnen und Einwanderer rund 9 Prozent der Gesamtbevölkerung Italiens stellen. Sie stammen vor allem aus Rumänien, Albanien, Marokko, China und aus der Ukraine. Südtirol liege vom prozentuellen Anteil, den Ausländer an der Gesamtbevölkerung einnehmen, mit 10,3 Prozent über dem nationalen Durchschnitt, führte Matthias Oberbacher aus. Im Spitzenfeld befänden sich Regionen, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind (wie die Regionen Lombardei, Emilia-Romagna oder Toskana). Der Großteil der Ausländerinnen und Ausländer, die in Südtirol leben, stammt aus Albanien, Deutschland und Pakistan. "Südtirol nimmt bei den Herkunftsländern eine Ausnahmeposition ein: Deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger spielen im restlichen Italien kaum eine Rolle, bei uns jedoch ist dies anders, auch aufgrund unserer geografischen Lage und der klimatischen Bedingungen", unterstrich Oberbacher.
Daten zu Bildungs-, Arbeits- und Wirtschaftswelt
Neben Herkunftsländern und Einwanderungsgründen sind im Jahrbuch auch Daten zur Beteiligung ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Schule, Arbeit und Wirtschaft zu finden. Es geht hervor, dass rund 12,5 Prozent aller Kinder im Schulalter (aller Bildungsstufen) aus dem Ausland kommen. In den italienischsprachigen Bildungseinrichtungen reicht der Ausländeranteil von 16,6 bis 28 Prozent, in den deutschsprachigen Bildungseinrichtungen von 5,9 bis 11,2 Prozent, in den ladinischen Kindergärten und Schulen von 4 bis 7,3 Prozent. Der Anteil ausländischer Erwerbstätiger am Südtiroler Arbeitsmarkt betrug 2023 9,2 Prozent (auf gesamtstaatlicher Ebene: 10,1 Prozent), 43,5 Prozent davon sind Frauen. Die Erwerbsquote der Ausländer in Südtirol ist mit 70,9 Prozent höher als jener auf regionaler Ebene (65,8 Prozent) und auf gesamtstaatlichem Niveau (61,6 Prozent). Zugenommen haben im Vergleich zum Vorjahr auch die Unternehmen, die von ausländischen Bürgerinnen und Bürgern geführt werden: Von 5017 gab es 2023 einen Anstieg auf 5305 Betrieben, was einem Plus von 5,7 Prozent entspricht.
Weitere Zahlen und Daten zur Einwanderung in Südtirol sind im Jahrbuch zur Einwanderung 2024 zu entnehmen. Dieses ist im Büro der Koordinationsstelle für Integration oder auf der Webseite von IDOS (www.dossierimmigrazione.it) verfügbar.
ck