Für friedliches Miteinander: Jugendarbeiter aus Nordirland in Südtirol

Delegation von 15 Vertreterinnen und Vertretern der nordirischen Jugendarbeit bei Gegenbesuch in Südtirol - Politische Bildung bietet Gelegenheit, Bedeutsamkeit friedlichen Zusammenlebens wahrzunehmen

BOZEN (LPA). Nachdem im September eine Südtiroler Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugendarbeit und des deutschen Landesjugendbeirates aus Südtirol Belfast in Nordirland besucht hatte (LPA hat berichtet), ist nun eine Delegation von 15 Vertreterinnen und Vertretern der nordirischen Jugendarbeit in Südtirol gewesen. "Die Begegnung mit Fachkräften der Jugendarbeit aus einem Land wie Nordirland, in denen politische Gewalt und Bürgerkrieg ganze Gesellschaften auseinandergerissen haben, bot im Rahmen des Themenschwerpunktes politische Bildung die Gelegenheit, auch über die eigene Realität zu reflektieren und die Bedeutsamkeit und Fragilität friedlichen Zusammenlebens wahrzunehmen“, unterstrich der Direktor des Landesamtes für Jugendarbeit Konrad Pamer.

"Zusammenarbeit und Vernetzung sind die Grundpfeiler für ein friedliches Miteinander", betonte Landesrat Philipp Achammer bei der Begegnung mit der Delegation: "Wenn junge Menschen zusammenkommen und ihre Fähigkeiten, Ressourcen und Ideen teilen, entstehen Synergien, die weit über individuelle Anstrengungen hinausgehen. Dies fördert das gegenseitige Verständnis und schafft eine starke Gemeinschaft, in der Konflikte durch Dialog und gegenseitigen Respekt gelöst werden können.“ 

Das Landesamt für Jugendarbeit präsentierte ein breit aufgestelltes Bildungs- und Austauschprogramm, das den Gästen aus Nordirland einen Einblick in Südtirols Vergangenheit und Gegenwart ermöglichte. Im Eurac Center for Autonomy Experience erhielt die Gruppe eine Einführung in die Geschichte und Autonomie Südtirols. Begegnungen mit den landesweit agierenden Vereinen der Jugendarbeit mit Sitz in Bozen - Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, netz Offene Jugendarbeit, Südtiroler Jugendring - und der Fachstelle Gewalt des Forum Prävention boten weitere Einblicke in Projekte und Organisationsstrukturen. Weitere Träger der Jugendarbeit wie Kolpingjugend, Jukas Kassianeum mit der offenen Jugend-Werkstatt Steps oder die sich im Aufbau befindliche Youth Info Südtirol teilten ihre Arbeitsweisen mit den Gästen aus Nordirland. Projekte wie Promemoria Auschwitz, #derFurgone, Gewaltprävention oder Insieme Unterland wurden der nordirischen Delegation näher gebracht.

Die nordirische Delegation sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Südtiroler Jugendarbeit erhielten Einblick in Funktionen, Kompetenzen und Abläufe des Landtages. Den Abschluss der Austauschwoche bildete eine Führung von Paula Mair durch das Landesmuseum Schloss Tirol.

red/mac