ASTAT-Studie: 79 Prozent befürworten nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen
2024 wurden an Werktagen 4 Prozent weniger Autos auf Südtirols Straßen verzeichnet, wie eine am 28. November vorgestellte ASTAT-Studie zeigt – Umweltfreundliche Mobilität wird stark nachgefragt
BOZEN (LPA). Zum Mobilitätsverhalten der Südtirolerinnen und Südtiroler haben das Landesinstitut für Statistik ASTAT und die STA - Südtiroler Transportstrukturen AG von Jänner bis Juli 2024 eine umfassende Studie gemacht. Die Ergebnisse, die heute (28. November) in Bozen präsentiert wurden, zeigen deutliche Fortschritte, aber auch weiterhin große Herausforderungen in der Förderung nachhaltiger Mobilität.
Ein zentrales Ergebnis der Erhebung ist die Verringerung des Autoverkehrs: Seit 2021 konnte die Autonutzung in Südtirol an Werktagen um 4 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig geben 79 Prozent der Befragten an, sich mehr Unterstützung von Schulen und Arbeitgebern für eine nachhaltige Anreise zu wünschen.
"Die Ergebnisse der Erhebung bestätigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden", zeigte sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden. "Unser SüdtirolPlan für die Mobilität 2035 zeigt Wirkung. Gemeinsam mit den Gemeinden und der STA erzielen wir Fortschritte beim Ausbau der Rad- und Bahninfrastruktur und in der Sensibilisierung der Bevölkerung für umweltfreundliche Verkehrsmittel", sagt Alfreider.
Die Untersuchung beleuchtet nicht nur die Verkehrsmittelwahl, sondern auch die Meinungen der Südtiroler zur Mobilität. Besonders die Hauptstadt Bozen bleibt durch den motorisierten Pendlerverkehr stark belastet. ASTAT-Direktor Timon Gärtner betonte, dass dies einmal mehr die Notwendigkeit eines konsequenten Bahnausbaus und weiterer nachhaltiger Alternativen verdeutliche.
Als positives Signal wird der anhaltende Aufwärtstrend bei der Radmobilität gewertet: Insbesondere die Nutzung von E-Bikes hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und 15 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler nutzen mittlerweile mindestens einmal pro Woche ein E-Bike - Tendenz steigend. Dank verschiedener Maßnahmen seitens engagierter Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Land und STA, wie etwa der Schaffung radtauglicher Verbindungen in und zwischen den Ortschaften sowie des Ausbaus sicherer Parkmöglichkeiten, werde Radfahren immer attraktiver, sagte David Felz, Koordinator des Teams Radmobilität in der STA.
Der Modal-Split, also die Verteilung des Verkehrsaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel, könne nur durch weiteren Infrastruktur-Ausbau und fortgesetzte Sensibilisierung nachhaltig verbessert werden, hieß es bei der Vorstellung der Daten. Erste Dämpfer könnten im kommenden Jahr durch umfangreiche Bauarbeiten an den Bahnlinien im Pustertal und im Vinschgau entstehen.
red/san