Wie nachhaltiger Konsum konkret aussehen kann
Veranstaltung des Landesamtes für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz – Beispiele aus Theorie und Praxis vorgestellt
BOZEN (LPA). Wie wirkt sich unser Lebensstil auf die Umwelt aus? Diese Frage ist im Zentrum der Podiumsdiskussion "Konsumstrategien: Zwischen den Grenzen der Kreislaufwirtschaft und dem Streben nach Nachhaltigkeit" am 11. Dezember im Landhaus 1 in Bozen gestanden. Organisiert wurde sie vom Landesamt für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
"Der Konsum hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt und unser Klima. Durch die Förderung der Kreislaufwirtschaft und innovative Lösungen können wir die negativen Auswirkungen unseres Konsumverhaltens reduzieren", betonte der Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Peter Brunner in seiner Videobotschaft. Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, zitierte aus dem Ressourcenbericht des Umweltbundesamtes in Deutschland: "Wenn wir einen nachhaltigen ökologischen Fußabdruck hinterlassen wollen, müssen wir unseren Lebensstil überdenken. Neben dem Bau und den Lebensmitteln ist im Verkehrsbereich am meisten Veränderung nötig."
Theoretische Inputs zum Thema lieferte Irene Ivoi, Expertin für Kreislaufwirtschaft, die auf das "Nudging" einging, also darauf, Menschen sanft zu Veränderungen zu bringen (nudge=Schubs). Die Expertin für Umweltkommunikation Elisa Nicoli stellte das Konzept des Ökominimalismus vor, bei dem es darum geht, Konsumgütern auf ein notwendiges Maß zu reduzieren und im Kreislauf weiterzugeben.
Initiativen, die Gemeinden umsetzen können, um ein Umdenken in Bezug auf den Konsum zu fördern, stellten Verena Dariz (Organisation für Eine solidarische Welt) und Silke Raffeiner (Verbraucherzentrale Südtirol) vor. In Dariz‘ Beitrag ging es um Workshops für bewussten Konsum, Repair-Cafés, Second Hand-Läden sowie Materialverwertungszentren in den Gemeinden. Sie stellte das Projekt "REX – Material und Dinge" in Brixen vor, das Secondhand-Bereich, Bastelmaterial-Lager und Upcycling-Aktivitäten vereint.
Auf Initiativen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung ging Silke Raffeiner ein: Neben der Sensibilisierung der Bürger für bewussten Einkauf, Verarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln gebe es großen Handlungsbedarf in punkto Lebensmittelabfälle bei den Mensen.
Nitzan Cohen, Dekan der Fakultät für Design und Künste an der Freien Universität Bozen, sprach über das Design als Chance, die Produktionszyklen zu überdenken und berichtete vom Design Friction Lab. Moderiert wurde die Diskussion von Klaus Egger, Nachhaltigkeitsreferent des Landes Südtirol.
mpi